31. Juli 2014

Gerade rechtzeitig zum Aufbruch nach Sendai und Fukushima erreicht mich die Pressemitteilung der EMS: "Wir lassen Euch nicht alleine". Gewiß, ein großes Versprechen, das wir nur bruchstückhaft erfüllen können. Mein Besuch bei alten und neuen Freunden in der Region wird auch ein Schritt auf diesem "Pilgerweg" der besonderen Art sein. Mein Gefühl beim Besuch in der Tohoku-Region ist, dass alle Besucher herzlich willkommen sind, sind sie doch Zeichen der weltweiten Solidarität. Und die Bsucher kommen nicht nur aus Japan selber, sondern aus Südkorea, aus Taiwan, Hongkong, aus den Philippinen, Indien, Indonsien, Australien, Neuseeland, USA, Canada und Europa. Besucher, die immer wieder kommen, sind Zeichen dafür, dass man nicht vergessen ist. Das Vergessen-werden ist eines der großen Probleme für die Menschen der Region. Gebete und Besuche sind das, was wir Außenstehenden, die wir nur kurz die Luft in Tohoku atmen werden, tun können.


Vorläufiger Besuchsplan in Tohoku:

31.07.  -  Anreise nach Sendai
01.08.  -  nach Iwaki im Südosten der Provinz Fukushima (3 Stunden Autofahrt):  eine Begegnung mit Müttern
02.08.  -  nach Minamisoma, der alte Pfarrer der klein gewordenen Gemeinde wartet auf mich
          -  am Nachmittag Begegnungen in Emmaus, dem Hilfszentrum des Kyodan in Sendai
03.08.  -  Gottesdienst in Natori, einer stark verwüsteten Stadt südlich von Sendai. Frau Okoshi und ihr Mann, Pfr. Arai, erwarten mich.
04.08.  -  Begegnungen mit verschiedenen Grppen: alten Freunden, Rechtsanwälte-Gruppe, die eine Klage gegen die Hersteller von AKWs anstrengen - ein Unternehmen, das noch niemand in der Welt versucht hat.
05.08.  -  nach Koriyama, einer der stark verstrahlten Gemeinden in der Präfektur Fukushima. Hier treffen sich Pfarrer der Region, um sich über Radioaktivität und die Folgen auszutauschen.
Am 6.8. dann wieder zurück nach Hitachinaka zu den Verwandten.

Nach Sendai
Heute nur Anfahrt mit dem Auto der Verwandten. Das spart mir Zeit und Geld. Sonst müsste ich über Tokyo fahren: also erstmal in den Süden, und dann mit der Schnellbahn in den Norden. Aber unsere Schwägerin und Schwager wollen uns und sich einen shcönen Tag gönnen mit Übernachtung im Onsen. Davon bin ich nun ausgeschlossen. Nach einer 4 Stundenfahrt kommen wir am Hotel Green Pacific in Sendai an, dieandern fahren weiter, ich bleibe. Gegen 17:30 Uhr mache ich mich auf zueinem Gesundheitspaziergang, den ich in den letzten Tagen sträflich vernachlässigt habe. Danach fühle ich mich wohler. Zurück im Hotel ruft mich Freund Kawakami an, ob ich tatsächlich am andern Morgen um 5 Uhr bereit sei für die Fahrt nach Iwaki (also wieder 3/4 der Strecke von heute zurück). Natürlich bin ich bereit, überlasse mich auch bald der Ruhe - und um 4:10 wird der Wecker rasseln und zusätzlich wird mich die Rezeption des Hauses an meinen Tagesplan erinnern.