Der Freundeskreis der DOAM

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Der Freundeskreis der DOAM


Wort des Vorsitzenden (2005)

Die Ostasienmission war von Anfang an in Zweigvereinen organisiert. Diese hatten meist ihre eigene Satzung und Struktur. Einer der stärksten Landesverbände war der schlesische Zweigverband. Nach 1945 waren insbesondere die östlichen Zweigverbände stark behindert in ihren Kontakten zum westlichen Teil. Jedoch gab es allezeit mindestens eine Öffnung, durch die beide Teile sich treffen und gleichzeitig Begegnung mit der ostasiatischen Christenheit stattfinden konnten. Das war die jährliche "Studientagung der Ostasienmission", die in der Georgenkirchstrasse eine Heimstätte fand, mit bis zu 90 Teilnehmern.

Hier trafen sich dann die sog. Ostdeutschen mit den Westdeutschen und den Schweizern, die immer treu Verbindung gehalten haben. Dazu wurden Gäste aus Japan und Korea eingeladen, die sich gerade in der Bundesrepublik oder in der Schweiz aufgehalten haben. Viele von ihnen konnten danach eine Reise durch die Lutherstädte und Gemeinden des Freundeskreises der Ostasienmission machen.

Nach der Vereinigung beider Teile Deutschlands kam es dann nach mehreren Gesprächen auch zu einer Vereinigung der "Ostasienmission" (die in der DDR aktiv gewesen war) und der DOAM (die nur im Westen Deutschlands existierte). Diese Vereinigung manifestierte sich in der Satzung von 1992 und in den Wahlen zum Vorstand im selben Jahr.

Inzwischen war die DOAM weitgehend in die Missionswerke EMS und BMW integriert, ihre früheren Aktivitäten wurden von den Missionswerken übernommen. Weitergeführt als eigene Aufgaben wurden nun vor allem:
1. die jährliche Studientagung (früher Berlin)
2. der Freundeskreis im Bereich der östlichen Landeskirchen
3. ein "Freundesbrief" mit einer vorerst sporadischen Erscheinungsweise

Vorsitzender des Freundeskreises ist Pfr. Christoph Foerster, Berlin



Aus der Geschichte des FK

Der „Freundeskreis der DOAM“ existierte bis zur Vereinigung der beiden deutschen Staaten als „Ostasienmission“. Er hatte in der Zeit der DDR keine juristische Grundlage, aber eine Heimat in Landeskirchen Ostdeutschlands und für die jährliche Studientagung im früheren Missionshaus der Berliner Mission in der Georgenkirchstrasse in Berlin. Er sammelte die alten Freunde der Arbeit in China und Japan, gliederte sich in Zweigverbände (entsprechend den Landeskirchen), hielt Gottesdienste und Vorträge zur Missionsarbeit in Ostasien, lud japanische Christen, bes. Theologen, zu Vorträgen („Grussworten“ genannt) ein und zeigte ihnen vor allem das Leben unter kommunistischer Herrschaft und die Lutherstätten. Die Studientagungen im Herbst jeden Jahres waren ein Höhepunkt, konnten doch bei dieser Gelegenheit viele Freunde aus dem Westen, bes. auch Japaner, später auch Koreaner die Erfahrungen im eigenen Land und die Refelexion darüber in grosser Offenheit weitergeben. Es war für den Freundeskreis ein Atemholen für die Seele, eine Erweiterung des Gesichtsfeldes über das Blockdenken hinaus und eine direkte kontinuierliche Berührung mit ostasiatischer Kultur und Religiosität, wie das an keiner anderen Stelle in der früheren DDR so möglich gewesen war.

Einige der einst - vor dem Krieg - engagiertesten Landesverbände der Ostasienmission waren im Osten Deutschlands beheimatet: der schlesische Landesverband (nach den vorliegenden Unterlagen vielleicht der stärkste überhaupt), der thüringische und der pommersche. 50 Jahre nach dem Krieg war die Zahl ihrer Mitglieder doch sehr zusammengeschmolzen. Dennoch hielt sich ein starker Kern treu zur Sache der Mission, zur Mission in Ostasien. Nach der Vereinigung beider Landesteile kam es dann wie selbstverständlich zu einer Vereinigung von „Ostasienmission“ und Deutscher Ostasienmission“, wobei man sich auf den letzteren Namen einigte. Das Guthaben der „Ostasienmission“ wurde zum Grundstock des „Freundeskreises der DOAM“, der sich bes. der Weiterführung und des Ausbaus der Freundeskreise im Osten Deutschlands widmen wollte. Dem dienen die Studientagungen, die an wechselnden Orten weitergeführt werden, aber auch Gottesdienste, Vorträge und workshops. Dazu dient auch das Symposium 2004 in Weimar.

Bei den Akten des Schlesischen Landesverbandes findet sich eine Geschichte des Landesverbandes, die bis in die Anfänge des AEPM zurückreichen. Es ist wohl der einzige Bericht eines Zweigverbandes, der über einen so langen Zeitraum fasst lückenlos Rechenschaft gibt über das Tun und Lassen auf dieser Ebene. Es ist ein Bericht von den Motiven und vom Engagement der Pfarrer und der Missionsfreunde, wie wir es uns heute sehr wünschen.