Meditation: Gott – wie eine koreanische Mutter?
Meditation über Jesaja 49,15-16: „Kann auch eine Frau ihr Kindlein vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen. Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir.“
Der „Elterntag“ im Mai gehört in den Festkalender einer jeden koreanischen Gemeinde. Ähnlich wie beim Muttertag werden die Eltern, aber auch generell die Älteren geehrt. Die jüngeren Leute tun sich zusammen, um ein Programm, Blumen und ein Festessen vorzubereiten. Ich selbst habe noch keinen Elterntag in Deutschland erlebt, wo die Augen nicht feucht geworden wären. Vielleicht ist das so, weil sie selbst Migrantinnen und Migranten sind, die ihre Eltern irgendwann verlassen haben. Spätestens beim Lied, das die Liebe der Eltern besingt, spürt man, wie gerührt die Menschen sind.
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Die Jugend und der Frieden in Korea
Das Thema Wiedervereinigung scheint für die junge Generation in Südkorea keine besonders große Rolle mehr zu spielen. Das verdeutlichte Pfarrer HA Sung Woong, der Generalsekretär des Jugendrates des National Council of Churches (NCCK), bei der 10. Kirchenkonsultation des NCCK und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die vom 16.–20. Februar 2023 in Seoul stattfand. Junge Menschen sind mit der Situation der Teilung als Normalzustand aufgewachsen. Sie haben den Krieg und dessen Schmerz nicht mehr selbst erfahren. Die wirtschaftlich prekäre Situation vieler junger Menschen führt außerdem dazu, dass sie oft ihre eigenen finanziellen und sozialen Ziele verfolgen müssen, bevor sie über abstrakte Themen wie Wiedervereinigung und Frieden debattieren können. Zudem haben es Regierungen versäumt, der jungen Generation die Möglichkeit zu geben, Gemeinsamkeiten mit jungen Menschen im Norden zu finden und die Distanz zueinander abzubauen.
„Auschwitz ist mein Mantel“ — ein Reisebericht
„Als sie das Lager betrat, wog sie 75 kg, ein halbes Jahr später 25“, es ist eine der vielen Bemerkungen von Bòzana, die uns durch das Stammlager Auschwitz führt, die den Schrecken, der hier herrschte, ansatzweise aufscheinen lässt. Ein Backsteingebäude reiht sich an das andere – oder Block, wie es hier heißt – hier wurden die Menschen verwahrt, dort, in dem Innenhof, wurden sie erschossen, und in diesem Block wurde an Frauen experimentiert, bis man sie nackt und tot heraustrug. Es ist der zweite Tag einer Gedenkreise nach Oswiecin/Auschwitz, an der Angehörige der Sinti-Minderheit und der Mehrheitsgesellschaft vom 20.–24.4. teilnehmen. Gute vier Stunden werden wir durch das Lager geführt, das wir durch das Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“ betreten – wie Hundertausende zur Zeit des Naziterrors und doch ganz anders.
Perspektivwechsel — Erfahrungen an der Missionsakademie Hamburg
Von 2016 bis 2022 hatte ich die Gelegenheit, als Studienleiter aus China an der Missionsakademie in Hamburg (MA) zu arbeiten. In unsere Bildungsarbeit konnte ich Beiträge über den sozialen, kulturellen und religiösen Kontext in China einbringen und mit vielen Gruppen Tagungen und Kurse durchführen. Durch die Arbeit an der MA habe ich viele wunderbare Menschen getroffen. Die Begegnungen mit ihnen erweiterten meinen Horizont und vertieften meine theologischen Kenntnisse.
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Nachruf für LIM Bora
„Alle, die Lim Bora liebten, trauern an ihren eigenen Orten. Wir vermissen sie und setzen das Werk fort, das sie hinterlassen hat.“
Das sind die Worte einer Wegbegleiterin über den Tod der südkoreanischen Pfarrerin LIM Bora. Sie starb im Februar 2023 im Alter von 55 Jahren. Auch die DOAM trauert um die außergewöhnliche Pfarrerin. Warmherzig, konsequent und engagiert hat sie sich für Minderheiten und gesellschaftlich Ausgegrenzte und gegen die weitere militärische Aufrüstung ihres Landes eingesetzt.
© NEWS&JOY
Nujin bleibt! — Aktionen zur Rettung der Friedensstatue in Kassel
Die Friedensstatue „Nujin“ stand seit Juli 2022 im Campusgarten der Universität Kassel und wurde einen Tag nach dem feministischen Kampftag 2023, ohne Absprache mit dem AStA Kassel oder dem Korea-Verband, von der Universitätsleitung abgebaut. Seit dem Abbau organisiert die Initiative für die Friedensstatue in Kassel gemeinsam mit dem AStA jeden Mittwoch um 16 Uhr eine Mahnwache im Campusgarten der Uni Kassel.
Rund um den früheren Platz startete zudem im Mai ein Veranstaltungsprogramm zum Thema „Trostfrauen“. Unterstützt vom Korea-Verband und seiner AG „Trostfrauen“ gibt es vor Ort Filmscreenings, Musikkonzerte und wissenschaftliche Vorträge. Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen finden sich auf unserem Instagram-Kanal: instagram.com/trostfrauen/ – Es gibt auch eine Petition, um die Friedensstatue zurückzugewinnen, die online unterschreiben werden kann: openpetition.de/nujin/
Yann Prell, Korea-Verband
Feminismus in Ostasien – DOAM-Tagung bei Mission Eine Welt
Teilnehmende und Referentinnen der Tagung "Feminismus im Streit - contentious concepts in East Asia".
„Feminismus in Ostasien“ war vom 02. bis 04. Juni bei der Tagung der Deutschen Ostasienmission (DOAM) in den Räumen von Mission EineWelt angesagt: Interessierte und vier Rednerinnen aus Hong Kong, Taiwan, Japan und Südkorea gaben einen vielseitigen Einblick.
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