19. Mai 2013

15. - 21. Mai 2013. 40jähriges Jubiläum der Jumin-Gemeinde in Songnam.

 

19.5.

8:30 Uhr Frühstück.
Der Gottesdienst beginnt um 11:00 Uhr.

Gleich nach Eröffnung des Gottesdienstes wird der neue Altar enthüllt, geweiht.

Bereits im Eingangsteil wird mein Grußwort erbeten. In Deutsch. Die koreansiche Übersetzung wird auf die Leinwand geworfen, jeder kann mitlesen. Pfrin CHUNG Najin hat übersetzt. Jetzt im Gottesdienst, der ganz von Pfr. LEE geleitet wird, hat sie die Aufgabe, den Teilnehmern aus Deutschland die Liturgie und Predigt zu übersetzen. Das Grußwort aus Weingarten (einschließlich des Wortes von Pfarrerin ???) wird im zweiten Teil des Gottesdienstes von Diakon Eberhard Blauth vorgelesen.

Grußworte zum Jubiläum.

Dieser Gottesdienst ist voller Höhepunkte:
- Er wird geleitet vom Ältesten CHOI
- Pfarrer PARK Hyung-Kyu (90), einer der letzten aus der Generation, die den Kampf mit Diktatur und gegen Ungerechtigkeit ausgenommen und sich trotz vieler Verhaftungen nicht haben unterkriegen lassen, ist mit seinem Sohn gekommen, diesen Tag gemeinsam zu feiern.
- Weihe des Altars, ein einfacher Tisch, angelehnt an die reformierte Tadition
- die Predigt von Pfr. LEE Hae-Hak
- die Grußworte aus Deutschland
- der Bericht über den Neubau mit Bedankung bei den für den Neubau Verantwortlichen
(Architekt, Baufirma, Älteste der Gemeinde)
- Am Ende wird das bunte Band durchschnitten, draußen vor dem Eingang: das Tor ist offen, jeder ist willkommen, den Menschen der Stadt gehört das Haus.

 

Dazwischen wird noch eine Erklärung verlesen:

Unser Entschluss - im Gedenken an die Opfer des Kwangju-Aufstandes und der Selbstverbrennungen in Seongnam vor 33 Jahren

Seit dem Kwangju-Aufstand sind bereits 33 Jahre vergangen. Der Kwangju-Aufstand war ein gerechter Widerstand gegen die militärische Diktatur, die Demokratie und Menschenrechte zerstört hat.

Der Zornesausbruch der Bevölkerung wegen des Gemetzels beim Kwangju-Aufstand durch die Militärdiktatur hat dann weiter zum Juni-Aufstand [1987] geführt. In dieser Bewegung gründet heute die Demokratie in Südkorea. Deswegen gedenkt auch die koreanische Regierung ganz offiziell des Kwangju-Aufstandes.

Aber Die Regierung von Park Geun Hye verbietet uns jetzt das Singen des Liedes “Marsch für meine Liebe” während der staatlichen Gedenkfeier für den Kwangju-Aufstand. Dieses Lied “Marsch für meine Liebe” ist jedoch ein Symbol für den Kwangju-Aufstand.

Rechtsextremisten in unserem Land nutzen die Lage [auf der kor. Halbinsel] dazu, den Kwangju-Aufstand zu leugnen und zu verdrehen - ähnlich wie japanische Rechtsextremisten, die die jap. Kolonialherrschaft und die sexuelle Ausbeutung durch das japanische Militär leugnen und verdrehen.

So stehen wir vor einer unerträglichen Situation. Wir müssen dem Geist des Aufstandes von Kwangju Raum geben und weiter entwickeln.

Heute wie vor 33 Jahren stellt die Gruppe hinter dem ehemalige Diktator wieder die Regierung Südkoreas mit Hilfe von Rechtsextremisten und habsüchtigen Mächtigen (nur 1% der Bevölkerung). Außerdem ist die Freundschaft zwischen Süd- und Nordkorea zerbrochen und Arbeiter und gemeines Volk in Südkorea werden wieder bedroht.

Bei den Präsidentschaftswahlen wurde ein planmäßiges Auftreten des National Intelligence Service beobachtet, die beiden Erklärungen “6.15” und “10.4”, die für Frieden zwischen Nord- und Südkorea eintraten, sind verschwunden und nur extreme politische Konflikte sind uns geblieben. Südkorea nimmt das höchste Kriegsrisiko nach dem Koreakrieg in Kauf.

Manche Arbeiter auf dem Turm und dem Werkskran, die nach Gerechtigkeit und Frieden geschrien haben, sind schon wieder wegen der Willkür der Großbetriebe gestorben.

Heute, im Mai 2013 ist die Lage wenig anders als im Mai 1980.

Wir erinnern uns an den Geist der Verstorbenen des Kwangju-Aufstands und der Selbstverbrennungen in Seongnam. Wir müssen das Leben der Arbeiter und des gemeinem Volkes, die Demokratie und den Frieden in Nord- und Südkorea bewahren.

Am 18. Mai 2013.

Im Namen aller Teilnehmer der Gedenkfeier für den Kwangju-Aufstand und die Selbstverbrennungen in Seongnam.


(Der Text wurde von der ganzen Gemeinde gemeinsam laut nachgesprochen.)
Anm.: „6.15“ = das Datum (2000) weist auf die Begegnung von KIM Dae-Jung mit seinem nordkoreanischen Partner, KIM Il-Sung, hin und die dort veröffentlichte gemeinsame Erklärung.
„10.4.“ = ist das Datum (2007) der Begegnung von Präsident NOH Mu Hyung mit dem nordkoreanischen Partner und der dort veröffentlichten gemeinsamen „Friedenserklärung“.

Rechenschaft über den Neubau:

Anfang, Bauarbeiten, künftige Mieter, Presse und Medien
Herr JANG erstattet den Bericht mittels einer Powerpoint-Vorstellung.
Diese wurde uns freundlicherweise überlassen. Wir haben sie übersetzt (Frau YI Eungso).
>  Der Neubau der Jumin-Gemeinde 

 

Am Nachmittag:

Feier zur Veröffentlichung der Tagebücher

der Mutter von LEE Hae Hak: HAN Maeng-Soon

(한맹순) (geb. am 5.9.1919 in Soon Chang).

Die Einträge beginnen 1973 und enden 1990.

Sie müssen teilweise lustig sein,

denn es wird beim Vorlesen viel gelacht.

 

 

  

 

       
 Frau HAN maeng-Soon lässt sich feiern...

 

> zum vorigen Tag 
> zum nächsten Tag

> siehe auch "40jähriges Jubiläum der Jumin-Gemeidne"