Ein Shinto-Schrein, die Verfassung und der Friede
2006: Kyodan protestiert gegen Besuch
Herrn Ministerpräsidenten KOIZUMI Junichiro
Protest-Erklärung gegen den Besuch von Ministerpräsident Koizumi im Yasukuni-Schrein
Wir, die Vereinigte Kirche Christi in Japan, protestieren scharf gegen den Besuch mit Unterschrift als Ministerpräsident Koizumi Junichiro im Yasukuni-Schrein am 15. August.
Unsere Kirche wurde 1941 unter der Verfassung des Großjapanischen Kaiserreiches
Protesterklärung 2005
gegründet. Von uns wurde die Verehrung des Tenno und die Verehrung der Schreine als nationale Zeremonie, die den Staatsshinto mit dem Tenno an der Spitze als Überhöhung der Religion darstellte, gefordert und wir haben dies angenommen. Darüber hinaus haben wir diese Politik, angefangen bei Korea und Taiwan, in vielen Kirchen Asiens unterstützt. Wir haben auch für den Krieg mit dem Staat zusammengearbeitet. 1967 haben wir darüber tief Buße getan und einen neuen Anfang gewagt.
Der Yasukuni-Schrein war bis zum Pazifischen Krieg ein Schrein, in den die für das Land und den Tenno Gefallenen als Helden eingeschreint wurden. Dafür hat der Staat diesen Schrein gegründet. Aber daraus hat sich eine Ideologie entwickelt und die Religionsfreiheit wurde unterdrückt. Nach dem Krieg wurde der Schrein aus der Förderung durch das Land herausgelöst und ist heute als ein religiöser Verein tätig.
Wenn der Ministerpräsident nun sagt, er gehe als Privatmann zu dieser Einrichtung, dann aber mit dem Titel des „Ministerpräsidenten“ seine Unterschrift leistet, ist dieser Besuch eine Verletzung der Gewaltenteilung, die die Verfassung vorgibt.
Wie Sie wissen, wurden 1978 die vom Kriegsverbrechertribunal in Tokyo verurteilten Kriegsverbrecher der A-Klasse ebenfalls eingeschreint. Damit wurden auch diese Personen als Helden anerkannt; ihre Verehrung bedeutet die Anerkennung des Geschichtsverständnisses des Yasukuni-Schreins und das Gutheißen der Invasion in die asiatischen Länder. Darüber hinaus bedeutet es auch, dass das dem widerspricht, was zum 60jährigen Gedenken an das Kriegsende gesagt worden ist: Wir haben durch die Kolonisierung und Invasion den Menschen in Asien große Leiden zugefügt“ und „Nach reiflichem Nachdenken drücken wir unser Gefühl einer von Herzen kommenden Entschuldigung aus.“
Deshalb protestieren wir scharf gegen den Besuch.
17.8.2006
Vereinigte Kirche Christi in Japan
Vorsitzender des Synode YAMAKITA Nobuhisa
Vorsitzender der Kommission für Kirche und Gesellschaft ODE Nozomu
Vorsitzender des Ausschusses für das Yasukuni- und Tennoismus-Problem MURATA Hajime
(Quelle: Kyodan Shimpô, 16.9.2006)