1943-2013: Reise nach Auschwitz-Birkenau 2013

Gedenken 2013 - 15. März 1943

 

Gedenken an die Deportation von Sinti und Roma aus Baden-Württemberg vor 70 Jahren


Ein Projekt des Arbeitskreis "Sinti / Roma und Kirchen in Baden-Württemberg"

unterstützt von:

       
       
                         
                                                            

  
         

Die deutschlandweiten März-Deportationen jähren sich im Jahr 2013 zum 70. Mal.
Die Vermittlung von Wissen über die Geschichte und Gegenwart des Antiziganismus, die Begegnung mit Sinti und Roma und die Information über die Lebenssituation der Sinti und Roma gestern und heute wird Inhalt der Reise sein.

Termin der Reise: 18. bis 22. März 2013
(Woche vor den Osterferien in Baden-Württemberg)

Programm für 5 Tage
Mo 18.03. 6.00 Uhr Abfahrt in Stuttgart *
Di 19.03. Besuch des Stammlagers Auschwitz
Mi 20.03. Besuch des Lagers Auschwitz-Birkenau
Do 21.03. Tagesausfahrt nach Krakau
Fr 22.03. Rückfahrt mit dem Bus nach Stuttgart  -  Ankunft am Hbf. ca. 21 Uhr.

* Die Abfahrt in Stuttgart erfolgt ab Jägerstr. 40 (Bus der Firma Binder-Reisen, Schild „Auschwitz"). Am Hbf durch die Unterführung „Klett-Passage" nach Norden (rechts) durchgehen, an der Beschilderung „IHK/LBS" orientieren. Gehzeit ca. 10 Minuten)

Zielgruppe
Delegierte aus Kirchengemeinden und Kommunen des Landes Baden-Württemberg sowie Sinti und Roma, Mitarbeitende von Gedenkstätten, Schüler/innen der Oberstufe (unter 18 Jahren nur in Begleitung von Erziehungsberechtigten), Studierende, Lehrer/innen und Interessierte.

Leitungsteam
Pfr. Dr. Andreas Hoffmann-Richter (verantwortlich), Beauftragter der Evang. Landeskirche in Württemberg für die Kooperation mit Sinti und Roma
Diözesanhistoriker Dr. Stephan M. Janker, Beauftragter der Diözese Rottenburg-Stuttgart für Sinti und Roma
Viktoria Doris Graenert, Internationale Jugendbegegnungsstätte Auschwitz
Michaela Saliari-Abdelatif, Vorbereitungsteam des AK Sinti/Roma und Kirchen.

Anmeldung bis 31.12.2012 bei
AK Sinti/Roma und Kirchen in Baden-Württemberg
c/o EMS – Verbindungsreferat Ostasien
Vogelsangstr. 62, 70197 Stuttgart
Fax: 0711 - 636 78 – 45; koellner@ems-online.org
Anmeldungen werden nach Eingangsdatum berücksichtigt.

Fragen zur Reise beantwortet: Pfr. Dr. Andreas Hoffmann-Richter, Tel.: 0731-9269101, achjade@t-online.de

 

Formular für die Anmeldung
- download als pdf
  -

 

Gesamtpreis der Reise: € 225,-

Bitte beachten: Die Anmeldung ist erst gültig, wenn der Anzahlungsbetrag von 100,- € auf dem unten angegebenen Reisekonto eingegangen ist. Der Rest von 125,- € ist dann ohne weitere Aufforderung bis 28.02.2013 zu überweisen.

Im Gesamtpreis von 225,- € sind eingeschlossen:
Busreisen und Transfers, Unterkunft im Doppelzimmer*, Verpflegung und Führungen Im Einzelnen: 4 Übernachtungen mit Frühstück im Zentrum Dialog, Ul. Wladislawa Jagielly 12, je zwei Mahlzeiten an 2 Tagen in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz, Ul. Legionow 11, Beiprogramm *Buchung eines EZ nur im Ausnahmefall möglich (Verfügbarkeit begrenzt), Kosten: € 30,- pro Übernachtung.

Folgende Kosten sind zusätzlich von den Reisenden zu erbringen:
Proviant für An- und Rückreise, Kosten der Gastronomie und Eintritte in Krakau.

Bei Anmeldung stimmen Sie den folgenden Stornierungsbedingungen zu:
50 € bei Stornierung im Zeitraum vom 31.01. - 13.02.2013
100 € bei Stornierung im Zeitraum vom 14.02.-27.02.2013
150 € bei Stornierung im Zeitraum vom 28.02.-13.03.2013
175 € bei Stornierung im Zeitraum vom 14.03.-17.03.2013
225 € bei Ausbleiben am Abreisetag

 

Überweisungskonto

Deutsche Ostasienmission (DOAM)
VB Kurpfalz H+G Bank Heidelberg
BLZ: 672 901 00 - Kontonummer.: 65554127
(Stichwort: Auschwitzreise 2013 AK Sinti)


Informationen zum Hintergrund der Deportation 1943 und zur Nachgeschichte

Himmler hatte zur „Lösung der Zigeunerfrage" am 16. Dezember 1942 einen Befehl erteilt. Dem folgend sollte im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ein „Zigeunerlager" errichtet werden. Die Deportation der Romafamilien wurde für März 1943 projektiert. In diesem Monat wurden 12.000 „Sinti und Roma" in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt. Nur wenige haben überlebt.

Aus dem Bundesland Baden-Württemberg gelangten in diesem Monat 456 Sinti aus 52 Orten in fünf Transporten dorthin. Der erste und größte Transport verließ am Abend des 15. März 1943 Stuttgart. Die 233 TeilnehmerInnen kamen aus Württemberg und Hohenzollern.

Die badische Kriminalpolizei organisierte vier dezentrale Transporte, die an den Sammelstellen Mannheim (22.03. – 58 Personen), Mosbach (23.03. – 53 Personen), Heilbronn (24.03. – 49 Personen) und Karlsruhe (25.03. – 63 Personen) abfuhren.

Die Hälfte der nach Auschwitz verbrachten Personen waren Babys, Kleinkinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Kaum 15 Prozent sollten den Holocaust, den Völkermord an den Sinti und Roma überleben.

Mit dieser Reise wollen wir den Weg der Märzdeportation nach Auschwitz ein Stück weit nachvollziehen und uns mit den Schicksalen der Transportteilnehmer und den Hintergründen des Völkermords beschäftigen. Nach dem Völkermord an den Sinti und Roma geschah in Deutschland nur wenig, um dem Antiziganismus den Boden zu entziehen. Geeignetes Wissen oder Unterrichtsmaterial ist bei den Lehrern wenig vorhanden. Kaum bekannt ist die Abschiebung der deutschen Sinti und Roma aus vielen Städten nach dem Krieg, die Fortsetzung rassistischer Sondererfassung durch die Polizei bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts, die unterlassenen oder verzögerten Kompensationszahlungen für erlittenes Unrecht der Angehörigen dieser Minderheit und die fortgesetzte Diskriminierung bis in die Gegenwart.

Auch das Verhältnis der Kirchen zu den Sinti und Roma im Laufe der 600jährigen Geschichte bedarf genauer Aufarbeitung. Fast alle Verschleppten waren getaufte Christen. Wie reagierten Gemeinden und Kirchenverantwortliche auf die rassistische Ausgrenzungen und die Erfassungsmaßnahmen von Polizei und Rasseforschern? Wurden die Kirchenbücher zur Identifizierung der rassisch Verfolgten herangezogen? Gab es irgendeine nennenswerte Hilfe gegenüber den Sinti und Roma? Wie ging man nach dem Krieg mit dem Faktum der Ermordung dieser Mitchristen um? Diese Geschichte wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nicht thematisiert und offenbar weitgehend verdrängt. Aus diesem Grund sind Christinnen undChristen in den Kirchengemeinden, in den kirchlichen Verbänden und Organisationen und in den kirchlichen Leitungsfunktionen gefordert, sich heute dieser Vergangenheit zu stellen und alle Möglichkeiten zu nutzen, den auch heute noch verbreiteten Antiziganismus zu überwinden.

Die Reise bietet die Gelegenheit, sich 70 Jahre danach auch mit diesen Hintergründen zu befassen.

 


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