2009: Weihnachtsgruß Dezember

"Immanuel" - Weihnachtsbrief der Diakonia-Schwesternschaft in Chonan und Mokpo, Korea

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Der Friede unseres Herrn Immanuel sei mit Ihnen!

Erinnern Sie sich an das obige Bild? Es befand sich auf den ersten Weihnachtskarten, die wir 1980 im Gründungsjahr der Diakonia-Schwesternschaft verschickten. Es zeigt die fünf weisen Jungfrauen, die den Bräutigam mit vollen Lampen erwarten. Die weisen Jungfrauen wussten nicht, wann der Bräutigam kommen würde und hatten deshalb ihre Lampen mit Öl gefüllt und blieben wach, sodass sie den Bräutigam, als er mitten in der Nacht kam, begrüßen und am Fest teilnehmen konnten. Weil sie hellwach und aufmerksam waren, und den Augenblick des Kommens des Herrn nicht verpassten, hatten sie Anteil an der großen Herrlichkeit.

In den vergangenen 30 Jahren haben wir uns bemüht, das Wort unseres Herrn zu erfüllen: Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt und deinen Nächsten wie dich selbst. (Mt 22, 37und 39). Im Rückblick mussten wir aber immer wieder bekennen, dass unsere Liebe mangelt und scheitert, und unter Schmerzen beklagen, dass unsere Liebe nicht stärker ist. So haben wir wie die Jungfrauen, die auf den Herrn warten und nicht wissen, wann er kommt, die vergangenen dreißig Jahre lang gewacht. 

Wache und das Warten wird zur Hoffnung,
Wache in der Hoffnung und das Warten wird zum Glauben,
Wache im Glauben und das Warten wird zur Liebe.
Noch immer warten wir, und mit reifender Liebe werden wir fähig, Unsichtbares zu sehen, und Unhörbares  zu hören.


Unsere Schwesternschaft im Jahr 2009

Mutterhaus in Cheon-An

An Karfreitag, den 20. April, hielten wir unsere Kreuzwegmeditation. Pfarrer Hun-Yeong Jeong von der zu unserer Familienkommunität gehörenden Dan-Bi-Gemeinde hatte die Meditation vorbereitet, an der viele Menschen aus unserer Umgebung und Freunde teilnahmen. Es war eine gesegnete Veranstaltung.
Vom 20. bis 27 Juli nahmen unsere Leiterin, Schwester Young-Sook Ree, und unsere ordinierte Schwester Jong-Sook Roh an der Diakonia 2009 Weltkonferenz in Atlanta, USA teil. 336 Vertreterer(innen) von 61 Organisationen aus 34 Ländern nahmen an der Konferenz teil, die unter dem Thema Auf dem Kreuzweg der Gnade Erneuerung und Versöhnung stand und besuchten den Hauptvortrag, Bibelarbeiten, Workshops, Kleingruppentreffen, sowie diakonische Einrichtungen vor Ort.

Vom 26. bis 30. Oktober besuchte Pfarrer Hartmut Albruschat, aus Berlin, mit dem wir seit unserer Gründung eng verbunden sind, unser Mutterhaus in Cheon-An und unser Altenheim in Mok-Po.

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Wir wurden Mitglied in der Sam-Soh-Hoe, einem überdenominationalen Netzwerk von monastisch lebenden Frauen in Korea, dem Protestantinnen, Katholikinnen, Anglikanerinnen, Buddhistinnen und Won-Buddhistinnen angehören. Dieses Netzwerk dient dem Austausch und der Förderung unserer Beziehungen und beim letzten Treffen, vereinbarten wir, in den kommenden drei Jahren die Geldsammlung der Vereinten Nationen für die Ausbildung und Bewusstseinserweckung (Conscientization) von jungen Frauen und Mädchen in Äthiopien zu unterstützen.

Von unseren Schwestern ist Yu-na Cheong nach ihrem Sabbatjahr aufgrund einer Erkrankung im zweiten Jahr abwesend und Schwester Ok-Tae Kim hat ihr Sabbatjahr von März bis Dezember verbracht. Nach einem zehnjährigen ununterbrochenen Dienst im Haus der Spiritualität und des Friedens hat sie während ihres Sabbatjahres durch Gebet und Ruhe neue körperliche und seelische Kraft erhalten.

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Haus der Spiritualität und des Friedens


Zweimal im Monat halten wir Kurse in meditative Gebet, durch welche die Teilnehmer(innen) ihren spirituellen Durst stillen und auf ihrer Suche nach Gott ihr eigenes Leben in der Rückschau betrachten und dadurch Gott in sich begegnen und neue Kraft empfangen und ihren Frieden wiederfinden. Diese Kurse geben uns Anlass zu Freude und Dank.

Unser Haus der Spiritualität und des Friedens bietet Einzelnen und kirchlichen wie nicht-kirchlichen Gruppen eine stille und angenehme Atmosphäre. Es hat sich zu einem Haus des Gebets entwickelt, dessen Bewohner, den Kreuzweg oder Bergpfade gehend, meditieren und Gottes Kraft spüren.
In der zweiten Jahreshälfte erneuerten wir im Haus der Spiritualität und des Friedens die Heizung.

Diakonia Familienkommunität und
Treffen für die Diakonia Gemeinschaft


Am 1. Mai um 11 Uhr hielten wir in der Kapelle einen Gottesdienst zum 29. Geburtstag unserer Schwesternschaft und zur Einsegnung von Pfarrer Ho-Il Song und seiner Frau Mi-Ok Lee, die gemeinsam die zweite Diakonia Familienkommunität gegründet haben. Pfarrer Song arbeitet als Verwaltungschef des Altenheimes in Mok-Po mit uns Diakonia-Schwestern zusammen. Pfarrer Hoon-Young Jeong, der zu unserer Familienkommunität gehört, hat den Bau seines Gottesdienstraumes zur Hälfte fertiggestellt. Er betreibt mit den Senioren seines Dorfes biologische Landwirtschaft und hat für seine Kinder mit privatem Schulunterricht begonnen.

Monatlich hält die Schwesternschaft im Mutterhaus in Aunae Vorbereitungstreffen für die Diakonia Gemeinschaft. Teilnehmerinnen an diesem Treffen werden verheiratete und ledige alleinstehende Frauen unter 50 Jahren sein, die an ihrem Arbeitsplatz oder in einer Einrichtung der Diakonia Schwesternschaft im Geist der Diakonia leben wollen. Sie werden neben der Familienkommunität zu einem wichtigen Partner der Schwesternschaft werden.


Zweigstelle in Mok-Po

Diakonia Altenheim 


Am 21. April hielten wir die Einweihungsfeier für das Diakonia Altenheim und das dritte Senior(inn)enfest für Bewohner des Dorfes. Am Einweihungsgottesdienst und anschließenden Seniorenfest nahmen etwa 200 Gäste und Senior(inn)en des Dorfes teil. Im Altenheim arbeiten ca. 25 Mitarbeiter(innen) und ermöglichen den ca. 50 Senior(inn)en ein glückliches Leben im Alter.

Diakonia Stipendiat(inn)en


Insgesamt 24 Schüler und Schülerinnen (Mittelstufe 7 Personen, Oberstufe 17 Personen) erhalten in diesem Jahr ein Stipendium. Wir suchen Schüler(innen), die während des Schuljahres wegen persönlicher Schwierigkeiten die Schule und ihre Familie verlassen haben, versorgen pflegebedürftige Schüler(innen) und geben Schüler(inne)n, deren Leistungen nachgelassen haben, Nachilfe. Durch ihre Mitarbeit im Diakonia Altenheim und ihren Dienst an den Senioren bekommen sie einen Geschmack von der Freude des gemeinsamen Lebens. Wir bieten auch einen besonderen Workshop an, durch den die Schüler(innen) ihren eigenen Charakter und ihre wahre Persönlichkeit finden können und dadurch neues Selbstvertrauen gewinnen und einander besser verstehen lernen.

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Wohlfahrts-Flohmarkt Teilen aus Liebe


Den diesjährigen Flohmarkt hielten wir am 24. Oktober in der Sarang Gemeinde in Mok-Po. Wir richteten ein Teehaus ein, verkauften Gemüse, das wir selbst angebaut hatten und gespendete Waren und Lebensmittel.

Wir sind den Helfern und Spendern, die uns jedes Jahr nach Kräften unterstützen und die den diesjährigen Erfolg ermöglichten, dankbar. Die Einnahmen des Bazars verwendeten wir für die Unterstützung der Diakonia Stidendiaten und die von uns betreuten sozial schwachen Familien (Familien mit Behinderten, Alleinerziehende, alleinstehende Senioren ohne Familienunterhalt und Kinder, die bei ihren Großeltern leben), insbesondere als Beitrag zu den Lebenshaltungs-, Gesundheits- und Reparaturkosten.

 

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Im Rückblick auf das Jahr finden wir uns als Geschöpfe, die gemeinsam mit den Nächsten vor Gott leben, wieder. Auch dieses Jahr hat uns wieder der Glaube, dass wahre Nächstenliebe darin besteht, mit den Leidenden zu leiden, geholfen mit unseren Nächsten zusammen zu leben. Wir danken allen Spendern in Korea und im Ausland, sowie den freiwilligen Helfern und allen die für uns gebetet haben, dass sie diese Arbeit möglich gemacht haben und danken und loben Gott dafür.

Wenn du und ich im kommenden Herrn eins werden,
ist Gott in uns gegenwärtig (Immanuel),
und Gottes Liebe wird in uns erfüllt.


Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein Neues Jahr voller Freude und Gottes Frieden!

Dezember 2009.

Schwester Young-Sook Ree.
Oberin der Diakonia-Schwesternschaft in Korea

 

 

 

Diakonia

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Haus der Spiritualität und des Friedens | Mutterhaus

KTSI: Forschungsinstitut für eine künftige Kultur

Das KTST wurde im Jahre 1973 in enger Zusammenarbeit zwischen koreanischen Kirchen und theologischen Institionen sowie den deutschen Kirchen gegründet. Prof. Dr. AHN Byung-Mu, der in den 1960er Jahren in Heidelberg studiert hatte, entwickelte die Idee, sein Studienkollege, Prof. Dr. Ferdinand Hahn, unterstützte ihn dabei. So kam die Deutsche Ostasienmission ins Spiel, die das Unternehmen von Anfang an aktiv unterstützte.

1996 wurde auch dieses Institut in die Aunae-Stiftung eingebracht bzw. umgewandelt.
Das KTSI hat in den ersten 30 Jahren die besten biblischen Kommentare der westlichen Welt der Theologie-studierenden Jugend Koreas zur Verfügung gestellt. Das war auch die Zeit der Militärdiktatur, die das Publizieren nicht leicht machte.

Der erste Direktor des KTSI, Prof. Dr. AHN Byung-Mu wurde mehrmals verhaftet, seine Kollegen Prof. MOON Ik-Hwan und Prof. MOON Dong-Hwan ebenso wie auch Prof. SUH Nam-Dong und Prof. LEE Moon-Young. Dazu mehrere angestellte Mitarbeiter des Instituts.

DIAKONIA

Die Diakonia-Schwesternschaft wurde am 1. Mai 1980 gegründet. Sie hat zwei Heimstätten: die soziale Arbeit in Mokpo und die Kommunität und der Gästebetrieb in Chonan.