2017: Korea-Konflikt und US-Einmischung

Augsut 2017 - Emergency Nordkorea - USA
Quelle: Friedensjournal 4/2017, Friedensratschlag (www.friedensratschlag.de)
Mit frundlicher Erlaubnis des Autors

2017: Korea-Konflikt als Resultat andauernder US-Einmischung
Interview mit Rainer Werning

"... Mit Blick auf das heutige Südkorea ist der neue Präsident Moon Jae-In das Beste, was dem Land in diesem Jahr passieren konnte. Moon schwebt nicht nur eine Neuauflage der früheren „Sonnenscheinpolitik“ vor, um so das Verhältnis zum Norden zu entkrampfen. Er hat auch kein Hehl aus seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem US-amerikanischen Raketenabwehrsystem THAAD gemacht. Momentan drängt aber Washington auf die komplette Installierung des THAAD, wobei nicht ausgemacht ist, wer letztlich in dieser wichtigen Frage obsiegt. Bedeutsam ist der Ausgang schon deshalb, weil sich die VR China durch THAAD bedroht sieht – im Übrigen trifft das auch auf Russland zu – und bereits mit Sanktionsmaßnahmen gegen Seoul für wirtschaftliche Einbrüche und eine Drosselung von Touristenbesuchen in Südkorea beitrug.

Last but not least: Seit der Staatsgründung 1948 stützt sich Südkorea auf das anachronistische „Nationale Sicherheitsgesetz“ (NSG), das – zwar mehrfach modifiziert – noch immer als Keule gegen alle wirkt, die sich „unbefugt“ mit dem Norden befassen oder dorthin Reisen unternehmen. Der National Intelligence Service (NIS), der mit Argusaugen über eben dieses NSG wacht, ist quasi ein Staat im Staate oder „deep state“, dessen Auflösung bis dato nicht durchgesetzt werden konnte. Auch da bleibt abzuwarten, ob und inwieweit Moon und seiner Regierung ein Durchbruch gelingt. ..."

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