Das geteilte Land - KOREA

Unerwünschter Frühling

Bernhard Bartsch | 27. Dezember 2011

Unerwünschter Frühling

Nordkorea demonstriert Kontinuität, doch der Druck zur Öffnung wächst und hat bereits begonnen, das System grundlegend zu verändern.

In Kim Taewoos Büro ist die koreanische Versöhnung bereits vollzogen. Auf der Landkarte hinter dem Schreibtisch des Präsidenten von Südkoreas staatlichem Institut für Wiedervereinigung teilt keine Grenze die Halbinselmehr in Nord und Süd. Die Darstellung ist ein politisches Statement, was sonst, doch seit vergangener Woche wirkt es so brisant wie lange nicht mehr. „Theoretisch ist jetzt alles möglich", kommentiert der Politologe die Lage nach dem Tod von Diktator Kim Jong-il und bezweifelt, dass dessen Machterben das abgeschottete System langfristig aufrecht erhalten können. „Aus südkoreanischer Sicht ist das eine positive Entwicklung."

Zwar hütet man sich in Seoul vor voreiligen Planspielen, schon um nicht die falschen Signale nach Pjöngjang zu senden. Trotzdem wappnet man sich dafür, dass bald Bewegung in das erstarrte System kommt. Denn obwohl Nordkoreas Machtstrukturen für das Ausland in vieler Hinsicht einer Black Box gleichen,so galt es bisher doch als sicher, dass der Kurs des politisch isolierten, wirtschaftlich verarmten und militärisch provozierenden Landes in den vergangenen Jahrzehnten von seinem „Geliebten Führer" Kim Jong-il bestimmt wurde. Diplomaten und Nordkoreaexperten warten deshalb gespannt auf Anzeichen, wie es ohne ihn weitergehen wird.

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