In Memoriam: Hitz, Heiri

Der frühere Präsident der Schweizerischen Ostasienmission SOAM, Heiri Hitz,

verstarb im 83. Lebensjahr. Die Bestattung fand am 26.3.2012 um 14 Uhr in Basel statt.

Heiri Hitz war federführend an der Aufarbeitung der Geschichte der Trennung von SOAM und DOAM nach dem 2. Weltkrieg beteiligt. Wir verdanken ihm manche Einsichten in das Geschehen jener Jahre in Deutschland, in der Schweiz und vor allem auch in Japan.

Todesanzeige - 28.2.2012
Prof. Dr. Klaus Otte
Prof. Dr. Heyo E. Hamer, DOAM
President TOKORO Hisao, KISWEC, Kyoto
Pfr. Christoph Stucki, Luzern
President Pfr. Harald Greve, St. Gallen

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Klaus Otte (Klaus_Otte@t-online.de)

Heiri Hitz war mir unter meinen Schweizer Pfarrkollegen einer, dem ich gerne nach rheinischer Manier "Bruder" gesagt hätte. Aber seine persönliche Art und spirituell einfache Ausstrahlung hätte eine solche Annäherung kaum zugelassen. Er war mir ohne spektakuläres Pell Mell einfach in aller Zurückhaltung zugetan. Und wenn neben ihm seine Frau Elisabeth daher kam, war es wie wenn man eine Geborgenheit in Personen getroffen hätte. Vielmals habe ich die Hitzens so erlebt: als Bündner Prädikant, auf meinem Weg aus dem Unter- oder Ausland in meine ehemalige Pfarrgemeinde Klosters-Serneus beim Zwischenstopp in Bad-Ragaz, oft bei SOAM Tagungen mit Nelly Kohler zusammen überall in meiner geliebten Schweiz und schließlich auch bei DOAM Tagungen wie in Weimar, wo mir ein Vortrag über "Interkulturelles Lernen" zugetraut wurde.

Besonders eingeprägt hat sich bei mir und den Meinen aber der Besuch der SOAMLeute unter Leitung von Heinrich Hitz zu meiner Aussendung nach Kyoto im deutschen Mehren 1989. Ich durfte die Hausvaterstelle im von Werner Kohler geschaffenen Haus der Begegnung und eine Gastprofessur an der Doshisha und Kuansei Gakuin übernehmen. Wie selbstverständlich kam der SOAM-Direktor mit seinem Gefolge von Basel in den nördlichen Westerwald, wo sich die lokale kirchliche und politische Prominenz zusammen mit einer dialogfreudigen Landgemeinde in einer romanischen Pfeiler-Basilika im preisgekrönten Fachwerk-Dorf versammelt hatte. Begeistert und doch vornehm zurückhaltend erzählte der kluge Menschenkenner den Abschied nehmenden Gastgebern, warum und wo ihr Pfarrer nun gebraucht würde. Die Gemeinde hatte mich nämlich nur unter dem Versprechen ziehen lassen, dass ich auch nach einiger Zeit wieder zurückkäme. Mit solchem Versprechen hatte sie schon einmal bei meiner Aussendung als Professor in das vom Krieg geschüttelte Beirut im Libanon 1984 Glück gehabt.

Am nachhaltigsten sind für mich aber die Teilnahmen Heiri Hitzens an meinen Basler Lehrveranstaltungen gewesen. Als Pfarrer und gleichzeitiger Professor war ich dem SOAM-Direktor immer ein willkommener Gesprächspartner, als geistlicher Freund war er mir ein aufmunterndes Zeichen dafür, dass die Kirche doch nicht so weltfremd sei. Einmal hatten wir im Seminar eine Diskussion über die "vielen Wohnungen im Hause des Vaters" (Joh.14,2) In meinem dialogischen Eifer breitete ich die große Weite (aus dem Buddhismus) natürlich auf die Weltreligionen aus. Der erfahrene Seelsorger erwiderte mir, er habe dabei meist an die Verstorbenen gedacht. Vielleicht hat er auch Recht gehabt. Schließlich hatte ich mich ja auch über "das Leben der Toten" bei dem Jesuiten Karl Rahner unter Basler Ägide habilitiert. Trotzdem hat Heiri mit großem Interesse meinen Abschied mit der Vorlesung über den "Dialog des Glaubens" in der Peterskirche wahrgenommen.

Seine Reverenzen aus den verschiedenen SOAM-Ländern werden die helle Ausstrahlung eines eindrücklichen Menschen widerspiegeln, dessen gütiges Licht auch manche graue Flecken in der Landschaft überstrahlt haben.

Klaus Otte


Heyo E. Hamer
Zum Gedenken an Pfarrer Heinrich HITZ (1929-2012)

Als ehemaliger Japan-Missionar der DOAM hatte ich die Gelegenheit, Pfarrer Heinrich HITZ öfter in einer Reihe von Jahren auf seinem Lebensweg zu begegnen. Rückblickend frage ich mich, was mich an ihm besonders aufgefallen ist und angezogen hat. Es fallen mir drei Punkte ein, die ich hier zur Sprache bringen möchte.

1. Heinrich HITZ bemühte sich unablässig, keinem Menschen zur Last zu fallen, ja alles, was er selber erledigen konnte, nicht zu delegieren, sondern selbst anzufassen. Dies geschah nicht aus Berechnung, sondern aus der inneren Verpflichtung zur Nachfolge Jesu. Von dem Willen zur Nachfolge war er zutiefst durchdrungen ohne darüber viel zu reden.

2. Heinrich HITZ verstand sein Amt als Präsident der SOAM als einen Dienst. Er fühlte sich als erster Diener dieser Missionsgesellschaft. Mit seinem theologisch geschulten Verstand und seiner großen menschlichen Erfahrung hat er sein Amt der Leitung brüderlich verständnisvoll ausgeübt. Dabei vermochte er ohne Aufsehen zu erregen „die Schafe von den Böcken" zu trennen. Er bewahrte die SOAM davor, ihr Profil als wissenschaftliche Missionsgesellschaft zu verlieren.

3. Heinrich HITZ liebte, wobei ich an das alttestamentliche hebräische Wort CHÄSED denke, Gerechtigkeit und Solidarität. Die biblische Solidarität zu üben stand für ihn als Bürger der Stadt Basel ebenso wie als Leiter der SOAM ganz oben auf seiner Agenda. Er hatte dabei großes Interesse an historischen Fragen. Dieses Interesse hat er in verschiedener Weise in die SOAM mit eingebracht: Einerseits durch die Veröffentlichung eigener Beiträge, andererseits zum Beispiel durch die maßgebliche Förderung der Herausgabe einer Monographie zum Leben und Wirken des ersten Missionars der OAM, des Schweizer Pfarrers Wilfrid SPINNER.

Schließlich erinnere ich mich sehr gut, wie er das heiße Eisen der Trennung der OAM in einen schweizerischen und deutschen Zweig nach 1945 behutsam aufgegriffen hat. In einer von schweizerischen und deutschen Theologen besetzten historischen Kommission konnte dieses düstere Kapitel der Missionsgeschichte erfolgreich aufgearbeitet werden. Dies ist vor allem sein Verdienst gewesen, dem die Leitung dieser Arbeitsgruppe oblag und der auch in diesem Kreis unermüdlich und unbeirrt für Gerechtigkeit und Solidarität eintrat.

Abschließend sei ein Wort des Kirchenvaters AUGUSTINUS in Erinnerung gerufen: „Auferstehung ist unser Glaube, Wiedersehen unsere Hoffnung, Gedenken unsere Liebe." In diesem Sinne weiß ich mich mit den trauernden Hinterbliebenen vereint.

Rendsburg, 23. März 2012

Heyo E. HAMER


TOKORO Hisao
Dear Family of Pastor Heiri Hitz

Here by, I do express regret at the passed away of honorary Pastor Heiri Hitz. He is one of our unforgettable person for KISWEC. Our KISWEC has developed by his understanding and big support as a president of SOAM.

We remember quite well his speech at the 25th anniversary of KISWEC (1998). We are thinking of his warm and peaceful personality .We hope that his soul get peace with God in heaven.

We pray for his bereaved family with fully grace and love of God.

From Kyoto Japan.
Kyoto International Social Welfare Exchange Center
President Hisao Tokoro


Schweizerische Ostasien-Mission (SOAM)
Pfr. Christoph Stucki, Auf Weinbergli 12, CH-6005 LUZERN (Tel. 041 / 710 08 01)
(1977 – 1997 Indonesienreferent der SOAM)

Erinnerungen an Pfr. Heinrich Hitz, Präsident der SOAM (1983 – 1998)
vorgetragen im Rahmen der Trauerfeier für Heinrich Hitz in der Peterskirche, Basel, am Montag, 26. März 2012 (13.30)

Als langjähriger Indonesienreferent der Schweizerischen Ostasien-Mission (SOAM) war ich zusammen mit Heinrich Hitz von 1975 bis 1998 Mitglied des Leitungsteams und des Vorstandes der SOAM, damit auch während der 15 Jahre seiner Tätigkeit als SOAM Präsident.

Im Oktober 1984 hat Heiri in der Kirche von Tahuna, dem Hauptort der indonesischen Inselgruppe Sangihe-Talaud zwischen Nordsulawesi und den Südphilippinen, auf Einladung der dortigen Kirchenleitung eine Predigt über den 23. Psalm gehalten: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln." Das sind die Spitzenworte dieses Psalms, die Sie, liebe Angehörige, über die Todesanzeige von Heinrich Hitz gesetzt haben. Kaum andere biblischen Worte sind uns so vertraut wie diese, zumindest dem Wortlaut nach. Vertraut auch dem Umgang nach? Für Heiri Hitz waren sie es im tiefsten Sinne ihrer einfachen, direkten Aussage. Das Einfache ist das Ursprüngliche. Im Grunde enthält der 23. Psalm nur diesen einen Gedanken: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln." Zwei Sätze, die im Hebräischen, der Ursprache des Alten Testamentes, nur aus je zwei Wörtern bestehen. Und diese je zwei Wörter verbinden wiederum zwei miteinander: den Hirten und das Schaf, Gott und mich. Beide werden so eng miteinander verbunden, dass ein Versagen ausgeschlossen ist: Weil der Herr mein Hirte ist, wird mir nichts mangeln, bin ich geborgen. Das bedeutet: Vom Ursprung kommen wir her, zum Ursprung kehren wir zurück.

In solchem Glauben hatte Heiri seinen Halt. Mit diesem Gottvertrauen konnte er Krisen des Lebens durchstehen, zumal er wusste, dass der Glaube in seinem innersten Kern Mut zu stetigem Neuanfang im Leben bedeutet, ohne sich durch vorschnelle Erklärungen des Leidens irritieren zu lassen.

Heiri hat den Spitzensatz des 23. Psalms in seiner damaligen Predigt in Tahuna als eine umfassende Aussage gedeutet, die uns Christinnen und Christen in aller Welt über die kulturellen Grenzen hinweg miteinander verbindet. In der Folgezeit hat er dann, der Tradition der SOAM folgend, sein theologisches Denken ausgeweitet auf den interreligiösen Dialog hin, dies unter dem bereits erwähnten Begriff der „Mission der Begegnung". Dazu schrieb Heinrich Hitz in einem Grundsatzartikel des SOAM Jahresberichtes 1990 wörtlich, in den Jesus-Begegnungen sei „nichts von Bekehrungseifer, von Druck oder irgendwelchen moralischen Sprüchen zu spüren", sondern es gehe darin einzig und allein um „liebevolle, verständnisvolle, in die Tiefe gehende Hinwendung" zum anderen Menschen (S.3). Heiri Hitz betonte jedoch, dass eine solche Begegnung „ein lange dauernder, mühsamer und viel Geduld erfordernder Prozess" sei, welcher „mit der Zeit ... trennende Grenzen" – unter Respektierung des Andersdenkenden – überwinden könne. Dieser Prozess konnte für Heiri nur in einem permanenten offenen Dialog erfolgen, welcher für ihn ganz zentral zur Brücken bauenden, an der Völkerverbindung arbeitenden Aufgabe der Mission gehörte (vgl. SOAM-Jahresbericht 1985, S.17).

Als Präsident der SOAM hat Heiri Hitz dieses Missionsverständnis mit seiner ausgeglichenen, ruhigen Persönlichkeit auf glaubwürdige und Vertrauen schaffende Art vorgelebt. Mit großer Umsicht, mit pünktlicher Zuverlässigkeit – sein wiederholter Blick auf die Uhr während der Sitzungen war ein äußeres Zeichen davon – und mit zielbewusster Gewissenhaftigkeit hat er sein verantwortungsvolles Amt geführt. Dabei versäumte er es nie, sei es in öffentlicher Rede oder je neu im Jahresbericht gewesen, den Mitgliedern und Freunden der SOAM, den treuen Frauen- und Bazargruppen, den Gemeinden und Kantonalkirchen für ihr aktives Mittragen und ihre finanzielle Unterstützung sowie auch ganz besonders den Mitarbeitenden in Übersee für ihren kompetenten Entwicklungseinsatz – in Indonesien in landwirtschaftlichen und präventivmedizinischen Projekten – von Herzen zu danken.

Dies alles zusammengenommen war Ausfluss seines Gottvertrauens, welches er in seiner theologischen Neugier ständig zu vertiefen suchte. So hatte er während unserer letzten gemeinsamen Reise nach Indonesien im Jahre 1990 Dorothee Sölles Buch „Gott denken" bei sich, las darin jeden Abend vor dem Einschlafen und erfreute sich an der Schönheit und an der Kraft von Sölles theologischer Sprache. So nährte Heini Hitz ständig sein Gottvertrauen, welches die Dinge nimmt, wie sie sind, auch dann, wenn die Dinge anders laufen, als unsere Wünsche es wollen. Das vermag nur jemand, welcher in der Gewissheit des Glaubens die Worte nachsprechen kann:

„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln." Dem entspricht ein nüchternes und doch leidenschaftliches Vertrauen zum morgigen Tag. Der japanische Theologe Toki Mijaschina hat dieses Vertrauen des 23. Psalms mit Worten umschrieben, die wir auf der ersten Seite des SOAM-Jahresberichtes 1985 finden, – sie lauten:

Der Herr ist in jeder Stunde da und in allen Dingen,
und so verliert alles andere sein bedrohliches Gesicht ...
Das ist, als ob mir einer eine Erfrischung reichte,
und dann ist der Friede da und eine tiefe Geborgenheit."

Von dieser Geborgenheit hat uns Heiri Hitz viel zu spüren gegeben.
Wir sind ihm sehr dankbar dafür.


Harald Greve, Präsident der SOAM
im Abdankungsgottesdienst für Heiri Hitz
am 26.3.2012 in der Peterkirche Basel

Heiri Hitz hat die Schweizeriche Ostasien Mission geprägt wie kein anderer. Schon aus seinem Elternhaus kannte er das Engagement für die Missionsarbeit, hatte doch schon sein Vater die Sektion Innerschweiz der SOAM geführt, so erwartete man desgleichen von seinem Sohn, als er nach Luzern zog. Bald folgte der Einzug in den schweizerischen Vorstand und 1983 folgte die Wahl zum Präsidenten des SOAM bis zum Jahre 1998, als er – nach Willem Kuhn – zum zweiten Ehrenpräsidenten der SOAM ernannt wurde. Viele Reisen nach Asien waren die Folge. Was aber entscheidend für die Arbeit der SOAM war, waren Heiri Hitz' theologische Verwurzelung in der Mission der Begegnung – mit Händen und Füssen hat er sich gegen das veraltete Modell der Bekehrung gestemmt. Mit dieser Ansicht konnte er Menschen gewinnen und überzeugen und hat gelebt, was er geglaubt hat.

Damit einher ging ein Menschenbild der gegenseitigen Anerkennung, ob Mann ob Frau, egal welcher Hautfarbe oder welcher Religion – wir haben nicht das Recht über andere zu urteilen, denn die Wahrheit des Glaubens liegt so tief verwurzelt, dass man keiner Religion einfach den Vorzug geben darf. Wie ehrfürchtig Heiri Hitz die buddhistische Zeremonie verfolgt, wie inbrünstig die Menschen mit den Riten verwurzelt sind, das lässt in seinen Augen doch keinerlei Abwertung zu, sondern umgekehrt Anerkennung der ehrerbietenden Haltung, die Heiri z.B. in unseren Erntedankgepflogenheiten vermisst. Diese seine innere Haltung hat die SOAM entscheidend geprägt und die ursprünglichen Absichten ihrer Gründerväter vollends zum Tragen gebracht. Das war in der Missionslandschaft der damaligen Zeit gar nicht so leicht, denn es gab schwergewichtige Missionsgesellschaften, die das Agieren der SOAM mit großer Skepsis betrachteten und diesem „liberalen" Gebaren zu gerne ein Ende gesetzt hätten. Aber das konnte Heiri nicht beeindrucken, denn seine gelebte Toleranz sollte erst einmal jemand umstoßen, ein Engstirniger war dazu keineswegs in der Lage, so blitzten sie auch bei ihm ab, bei aller Liebe zu den Menschen.

Japan als ursprüngliches Missionsgebiet der OAM wurde von Heiri Hitz schon 1981 besucht, und auch hier hinterließ er mit seinem Wesen prägende Eindrücke, wie Pfr. Tokoro in seinen Zeilen letzte Woche schrieb: „Pfarrer Hitz ist eine für uns unvergessliche Person, für uns als das internationale Begegnungs-‐und Austauschcenter für Sozialpädagogik in Kyoto (KISWEC). Unsere Einrichtung konnte durch sein Verständnis und seine Unterstützung entwickelt werden. Gerne erinnern wir uns an seine Rede zum 25. Jahrestag 1998. Wir erinnern uns an seine einfühlende und friedliebende Persönlichkeit und hoffen, dass seine Seele den himmlischen Frieden bei Gott finden wird. Für seine Angehörigen erbitten wir Gottes Trost und Liebe." Präsident des Begegnungscenters, Pfarrer Hisao Tokoro. Oder im Originalton: "He is one of our unforgettable person for KISWEC. Our KISWEC has developed by his understanding and big support as a president of SOAM." Bevor ich noch auf andere Voten zu sprechen komme, möchte ich Pfarrer Christoph Stucki vorstellen, er ist langjähriges Vorstandsmitglied der SOAM und war jahrelang unter Heiri Hitz' Präsidium Indonesienreferent der Ostasien-Mission und als solcher für Indonesien zuständig, – ich bitte ihn, nun ein paar Gedanken seiner Erinnerung an unseren Ehrenpräsidenten vorzutragen. (siehe dort)

Ein herzliches Dankeschön an Pfarrer Christoph Stucki, Luzern, womit sich hier auch ein geographischer Kreis schließt, denn dort in Luzern fing für Heiri Hitz das Engagement für die SOAM an. Prof. Klaus Otte war der SOAM immer sehr verbunden, und in ihrem Auftrag verweilte Prof. Otte auch im Haus der Begegnung in Kyoto, das durch Prof. Werner Kohler im Auftrag der SOAM 1964 gegründet wurde: „Familie Hitz habe ich eindrücklich erlebt: als Bündner Prädikant, auf meinem Weg aus dem Unter--‐ oder Ausland in meine ehemalige Pfarrgemeinde Klosters -‐Serneus, dies beim Zwischenstopp in Bad-Ragaz , bei SOAM Tagungen mit Nelly Kohler zusammen überall in meiner geliebten Schweiz und schließlich auch bei Tagungen wie seinerzeit in Weimar, wo mir ein Vortrag über "Interkulturelles Lernen" zugetraut wurde. Besonders eingeprägt hat sich bei mir und den Meinen aber der Besuch der SOAM-Leute unter Leitung von Heinrich Hitz zu meiner Aussendung nach Kyoto im deutschen Mehren 1989. Ich durfte die Hausvaterstelle im von Werner Kohler geschaffenen „Haus der Begegnung" und eine Gastprofessur an den beiden Universitäten Doshisha und Kwansei Gakuin übernehmen. Wie selbstverständlich kam der SOAM-Präsident mit Mitarbeitenden aus Basel in den nördlichen Westerwald, wo sich die lokale kirchliche und politische Prominenz zusammen mit einer dialogfreudigen Landgemeinde in einer romanischen Pfeiler-Basilika im preisgekrönten Fachwerk-Dorf versammelt hatte. Begeistert und doch vornehm zurückhaltend erzählte der kluge Menschenkenner Heiri Hitz den Abschied nehmenden Gastgebern, warum und wo ihr Pfarrer nun gebraucht würde. Die Gemeinde hatte mich nämlich nur unter dem Versprechen ziehen lassen, dass ich auch nach einiger Zeit wieder zurückkäme. Am nachhaltigsten sind für mich aber die Teilnahmen Heiri Hitz an meinen Basler Lehrveranstaltungen gewesen. Als Pfarrer und gleichzeitiger Professor war ich dem SOAM--‐Präsidenten immer ein willkommener Gesprächspartner, als geistlicher Freund war er mir ein aufmunterndes Zeichen dafür, dass die Kirche doch nicht so weltfremd sei. Heiri Hitz hat mit großem Interesse meinen Abschied mit der Vorlesung über den "Dialog des Glaubens" in der Peterskirche wahrgenommen. Seine Reverenzen aus den verschiedenen SOAM-Ländern werden die helle Ausstrahlung eines eindrücklichen Menschen widerspiegeln, dessen gütiges Licht auch manche graue Flecken in der Landschaft überstrahlt haben."

So könnte man noch viele Beispiele vortragen, wo Heiri Hitz so viele Spuren der Begegnung hinterlassen hat. Heiri war für mich stets ein väterlicher Freund, dem ich mit großem Respekt begegnet bin, und durch dessen großes Herz viele Menschen geprägt wurden. – Zum Glück verstand es Lisbeth, Riegel zu schieben, wenn manche glaubten, gewisse Schranken durchbrechen zu müssen – in den meisten Fällen ist es ihr gelungen, in den anderen hat Heiri wieder ein Auge zugedrückt. Und so möchte ich für Heiri noch diese Zeilen mit auf den Weg geben:

Der weise Marabu

Es lebte einst in Afrika ein weiser Marabu
der drückte beinah immerfort
das eine Auge zu.
Und wenn ihm das verleidet war, was tat der Marabu?
Er macht das eine Auge auf
und drückt das andre zu.
Das war ein großer Philosoph, der alte Marabu.
denn wer zufrieden leben will,
drückt stets ein Auge zu.