Kunst in China: Qian Zhusheng (1951-)


Hiob - Holzschnitt

Qian Zusheng, Jahrgang 1951, ist ein Kind der jungen Volksrepublik China. Er erlebte alle Kampagnen des neuen China mit. Seine Bilder sind Reaktionen auf die gesellschaftliche Realität des modernen China, wo das Christentum nicht nur in ländlichen Regionen, sondern auch in Großstädten und bei Intellektuellen auf großes Interesse stößt und einen regelrechten Boom in den Kirchen ausgelöst hat.
Quelle: "Christentum chinesisch", Hg. Monika Gänßbauer, EMW Hamburg 2003, S. 137

 

Qian Zhusheng: Wir sind wie Gras

Wenn du dich angesichts der Modernisierungsprozesse, die unsere Welt überrollen, hilflos fühlst, wenn die Ärzte bei dir eine lebensbedrohliche Krankheit diagnostizieren und du dich voll Angst in einem kalten, sterilen Krankenhausgang wiederfindest, wenn du plötzlich mit der Tatsache deiner Entlassung konfrontiert bist und mit der Arbeitslosigkeit leben musst, wenn du eine Benachrichtigung erhältst über die Höhe des Schulgelds für dein Kind und du dich fragst, wie du diese Summe je aufbringen sollst was für Gefühle übermannen dich dann?

Wir Menschen sind wie Grashalme, die man mit einem einzigen Tritt zerstören kann. Und selbst der stärkste Mensch weiss nicht, unter welchen Umständen er möglicherweise zerbricht. Jeder Mensch ist dem Tod unterworfen. Aber wenn Gott in uns ist, sieht die Situation schon anders aus. Denn der Schöpfer hüllt uns in seine zärtliche Liebe. Er ist unser Zufluchtsort und unser Schutz. Auf ihn werfen wir unser Vertrauen. Er ist die Quelle unseres Glücks. Weil er uns geschaffen hat, und zwar jeden einzelnen Menschen, sorgt er sich auch um jeden von uns.

Aus dem Chinesischen von Monika Gänßbauer