In Memoriam: Kiock Martin 1928-2020

kiock martin 20050621 goerlitzMartin Kiock
geb. am 15.11.1928 , verst. am 14.12.2020 in Görlitz
Trauergottesdienst am 22.12.2020, Kreuzkirche Görlitz


Lebenslauf

Geboren wurde ich, Martin Kiock, am 15.11.1928 in Kreisewitz, Kreis Brieg, Schlesien. Meine Eltern sind Pfarrer Friedrich Kiock und Marianne, geb. Scheller. 1931 zogen wir nach Weinhübel, jetzt eingemeindet nach Görlitz. Am 7.03.1943 wurde ich dort konfirmiert. Ab Mai 1943 wohnten wir in Weißwasser. Auch weiterhin besuchte ich das Gymnasium in Görlitz.

Als Flakkanonier wurde ich (16) einberufen vom 26.12.1944 bis 25.04.1945. Dienst hatte ich in Kraftborn, östlich von Breslau und in Donaueschingen. Da war ich Telefonist beim 3.7 cm Geschütz. Am 25.04.1945 erklärte ein Offizier, jeder könne machen, was er wolle. Mit einem Kameraden ging ich zu einem Bauern in Grimmelshofen, Kr. Waldshut, an der Schweizer Grenze. Die Uniformen zogen wir aus und bekamen Zivilsachen. Am nächsten Morgen kamen die Franzosen in das Dorf. Ich habe dann ein halbes Jahr im benachbarten Lembach beim Bauern gearbeitet.

Ich wusste nicht, wohin meine Eltern geflüchtet waren. Ich erfuhr es erst im Herbst 1945. Im Oktober 1945 kam ich zu meinen Eltern und Geschwistern, die in Öttingshausen, Kr. Coburg waren. Im November 1945 kehrten wir nach Weißwasser zurück.

kiock martin anneliese 2005Im Juli 1947 bestand ich das Abitur am Gymnasium in Görlitz. Da es mit dem Jurastudium nicht klappte, war ich von 1948–1951 Rechtspflegeranwärter. Bei der täglichen Bibellese stieß ich auf die Stelle, wo Jesus seine Jünger auffordert, bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende (Math. 9,38). In der Erklärung stand dazu die Frage: Was tust du dazu? Da entschloss ich mich, Theologie zu studieren. 1951 begann ich das Studium an der kirchlichen Hochschule in Westberlin. Dann war ich am Katechetischen Oberseminar in Naumburg/Saale, in Greifswald und wieder in Berlin. Das 1. und das 2. Examen bestand ich in Görlitz. Am 19.10.1958 wurde ich ordiniert. Am 25.10.1958 heiratete ich die Kindergärtnerin Annelise Graetz in Görlitz-Rauschwalde.

Von 1958-1993 war ich Pfarrer in Zodel, nördlich Görlitz. Dies ist die östlichste Kirchengemeinde Deutschlands. Zur Gemeinde gehörten 5 Dörfer, nur eine Kirche. Meine Frau hat mich in der Gemeindearbeit unterstützt als Hilfskatechetin und als Küsterin. Wir haben drei Kinder.

Bischof Hornig, Görlitz, bestellte mich wahrscheinlich 1964 auf Vorschlag meines Schwiegervaters Pfarrer Kurt Graetz, Rauschwalde, zum Obmann für Ostasienmission im Görlitzer Kirchengebiet, bis 2003. Jährlich hatte ich Berichte ans Konsistorium zu schreiben. Ich nahm an den jährlichen Studientagungen der OAM in Ostberlin teil. Der japanische Pfarrer Miyatani hielt bei uns einen Gemeindeabend. Die Brüder Amme und Feldt wirkten in unserer Gemeinde. Bruder Schneiss dann in der Kreuzkirchengemeinde zu Görlitz, als ich im Ruhestand war. Als ich 1958 in Zodel meinen Dienst begann, sagte mir der Bürgermeister: Wenn Sie in Rente gehen, geht niemand mehr in die Kirche. Aber bei meinem Abschiedsgottesdienst 1993 war die Kirche gut besucht, unser Kirchen- und Posaunenchor erfreuten uns. Dankbar blicke ich auf mein Leben zurück.

Görlitz, den 23.1.2019
Martin Kiock 

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Kurzer Nachtrag zum Lebenslauf


Anschrift von Fam. Kiock:
            Anneliese Kiock
            An der Jakobuskirche 7
            02826 Görlitz


kiock martin todesanzeige 2020


Nachruf  -  Evang. Kirchenkreis Schlesische Oberlausitz
Görlitz/Niesky, 18.12.2020


Predigt bei der Trauerfeier am 22.12.2020
Psalm 26,8, Pfarrer Bönisch
"HERR, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt."


Ein Grußwort
Tagung der DOAM in der Lutherstadt Wittenberg am 29. 9. 2014

Aus der Geschichte der Ostasienmission in der DDR.

kiock martin 2019 500Von 1958 - 1993 war ich Pfarrer in Zodel, nördlich Görlitz an der Neiße. Es ist dies die östlichste Kirchengemeinde Deutschlands an der Grenze zu Polen, die Neiße hat da einen Bogen nach Osten. Wir fühlten uns aber nicht einsam, da wir regen Busverkehr in das 11 km entfernte Görlitz hatten. Zur Gemeinde gehörten 5 Dörfer und eine Kirche.

Mein Vorgänger in der Ostasienmission war mein Schwiegervater, Pfarrer Kurt Graetz, Görlitz-Rauschwalde. 1965 berief mich Bischof Hornig, Görlitz, zum Obmann für Ostasienmission in der Ev. Kirche von Schlesien, später genannt Görlitzer Kirchengebiet. Ich hatte da jährlich Berichte an das Konsistorium in Görlitz zu sehreiben, besonders über die Studientagungen.

Als ich zum Obmann berufen war, wandte ich mich an Pfarrer Wilding, Halle/S. In Halle fanden jährlich Missionskonferenzen parallel zur Leipziger Frühjahrsmesse statt. Professor Lehmann war Präsident der Missionskonferenz, Pfarrer Wilding von der Ostasienmission war Sekretär. Dort erlebten wir Vorträge und begegneten Gästen aus der Mission.Ich besinne mich, dass ein Japaner predigte beim Gottesdienst in der Georgenkirchgemeinde von Pfarrer Wilding.

Später gab es jährlich Studientagungen meist Anfang Oktober im Berliner Missionshaus in Ostberlin. Wir hatten dort Quartier und wurden verpflegt. Zu den Tagungen kamen etwa 30 Leute aus der ganzen DDR , Pfarrer und Gemeindeglieder, auch unsere Ehefrauen. Zuerst wurden die Tagungen von Pfarrer Wilding geleitet. Als Tochter und Schwiegersohn von Wildings wegen Republikflucht im Gefängnis waren , kam einmal Wildings Enkelin mit zur Tagung. Später übernahm Superintendent Gundolf Amme, Ostberlin, die Leitung der Tagungen. Zusammen mit seiner Frau hat er sich sehr eingesetzt. Zu den Tagungen kamen Gäste und Referenten aus Westberlin, Westdeutschland , der Schweiz und Ostasien. Spannend war es am Morgen, wann und wie sie über die Grenze und durch die Kontrolle kamen. Für sie sind wir sehr dankbar, dass sie die Mühen der Reise und des Grenzübergangs auf sich nahmen, um bei uns zu se in . Bewegend war die Studientagung im Herbst 1989. Pfarrer Eber sen. trug den Aufruf des Neuen Forums vor , wo die Wahlfälschung vom Mai kritisiert wurde und mehr Freiheit gefordert wurde. Im Lande rumorte es.

Bei den Tagungen wurden Gemeindebesuche vermittelt. Mitarbeiter der Ostasienmission kammen zu Missionsfesten, Gottesdiensten und Gemeindeabenden zu uns, auch in unsre Gegend. Einmal besuchte uns der japanische Pfarrer Miyatani. Hauptsächlich war er in Görlitz, aber an einem Sonnabend abends war er zu einer Gemeindeversammlung in unsrer Dorfkirche. Er erzählte von seinem Leben. Als er sich entschloss,Theologie zu studieren, wurde er von den Eltern enterbt. Das war schwer für ihn, aber er studierte weiter und wurde Pfarrer. In seiner ersten Gemeinde kam zuerst eine einzige Frau zum Bibelabend. Später wuchs die Gemeinde. An einem Sonntag hatte er die Freude, dass seine Eltern zur Kirchentür hereinkamen und am Gottesdienst teilnahmen. Sie achteten nun den christlichen Glauben ihres Sohnes.

Die Ostasienmission ermöglichte auch Besuche zur Schweizer Ostasienmission und nach Ostasien. Einmal wurde ich zum Missionsfest nach Einsiedel in der Schweiz eingeladen. Bruder Amme hat die Anträge bei der DDR in Berlin vermittelt. Persönlich musste ich mir dann die Genehmigung in Ostberlin abholen. Glücklich reiste ich in die Schweiz. Auf dem Bahnhof in Zürich holte mich der Sekretär der Schweizer Ostasienmission ab, und wir fuhren nach Adliswil. Ich durfte das Missionsfest in Einsiedel miterleben und ein Grußwort sagen; ich hatte den Bibelspruch ''Ist mein Wort nicht wie Feuer, spricht der Herr, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt” (Jer. 23,29).

Herzlich danke ich allen für die Zusammenarbeit mit der Ostasienmission, die unsre Gemeindearbeit bereichert hat.

Die DDR ist vergangen, aber die Ostasienmission lebt weiter.

gez. Martin Kiock, Pfarrer i. R.

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Ein Beitrag zur Ostasienmission

Aus einem Brief an P. Schneiss vom 29.01.2000

Betr.: Beitrag zur Geschichte der Ostasienmission.
Bezug: Mitgliederversammlung der OAM am 28. 10.99 Berlin-Spandau.

Auf Ihre Anregung hin will ich auch etwas zur Geschichte der Ostasienmission aus unserem Bereich (Schlesien) beitragen.
Benutztes Material:
Schulte, Erich, Superintendent i. R. und Altpräses der schlesischen Kirche: Quellensammlung der Geschichte der Ostasienmission in Schlesien, 182 S. in Schreibmaschine, 1955.
Akten, ab 1945.

In Schlesien entstanden bereits 1885 die ersten Lokalvereine in Görlitz, Liegnitz, Breslau und Brieg, die sich am 4.2.1897 zum schlesischen Provinzialverein zusammenschlossen. Der Leiter war Pastor Just, Breslau. Für 1894 sind folgende Mitgliederzahlen überliefert: Breslau 307, Brieg 375, Görlitz 37 und Liegnitz 205.

Jährlich fand in der Provinz ein Missionsfest statt. Gleichseitig berief der schlesische Provinzialausschuss des Allgemeinen Evangelischen Protestantischen Missionsvereins die Vertreter der Zweigvereine und die Vertrauensmänner zu einer Versammlung. Etwaige Unkosten seiner Geschäftsverwaltung berechnet der Ausschuss all jährlich der nordostdeutschen Geschäftsstelle des AEPMV, die vermutlich in Berlin war. Dem Konsistorium in Breslau wird ein Jahresbericht eingesandt.

Weiterhin stützt sich Schultze meist auf Auszüge aus dem „Evangelischen Kirchenblatt für Schlesien“, ab Jahrgang 1898. In diesen Jahr zählte der Provinzialverband Schlesien 1 500 Mitglieder mit einem Jahresbeitrag von 2.500 M. 1901 sammelte die Ortsgruppe Breslau für das Faber-Hospital in Tsingtau 858 M. Das Jahresfest des großen Hauptvereins fand vom 28.-30. 9. 1903 in Görlitz statt. Die bisherige Feste fanden fast immer nur im deutschen Westen statt, nur 1889 war das Fest schon einmal in Breslau.

1906 wurde zum neuen Vorsitzenden für Schlesien Pastor prim. Dr. Menzel gewählt, aus Breslau. Der AEPM erhält 1/38 der Himmelfahrtskollekte in Schlesien, 1907 = 191 M. 1905 führte der schlesische Provinzialverband 3.797 M an die Zentralkasse in Berlin ab.

Die 24. Jahresversammlung des Allgemeinen Evangelischen Protestantischen Missionsvereins fand vom 29.9. - 2.10.1908 in Breslaus statt, wozu der Japaner Masaharu Sasaki aus Tokio kam. Am Mittwoch früh nahmen an 9 Missionskindergottesdiensten 6-8.000 Kinder mit ihren Lehrern teil. Die Ehrengabe des schlesischen Provinzialvereins erreichte 9.692 M.

Der schlesische Provinzialverband hält sein Jahres fest am 10.10.1909 in Görlitz ab. Zum Vorsitzenden des Provinzialverbandes wurde Pastor Heinz, Breslau, gewählt. Pastor Bornkamm leitet den Ortsverein Görlitz. Zu Ehren des im März 1911 in Tsingtau verstorbenen, am Faber-Hospital tätigen Dr. Wunsch, der aus dem Hirschberger Kreis stammt, soll dort eire Baracke errichtet werden. 1912 werden in Schlesien folgende Zweigvereine genannt: Breslau, Königshütte (Oberschlesien), Brieg, Liegnitz. Hirschberg, Görlitz und der Frauenverein Breslau. Der AEPM hielt am 23. u. 24.9.1913 einen Missionskursus an der Universität Breslau ab mit 40-50 Teilnehmern.

Die Tagung des schlesischen Provinzialverbandes ist vom 25.-27.9.1921 in Görlitz. Im Kreise Brieg findet alle 2 Jahre ein Kreissynodal-Missionsfest für den AEPM statt. Professor D. Tscharnack, Breslau, wird zum Vorsitzenden des schlesischen Provinzialverbandes gewählt. Ab 1925 ist Pfarrer Henckel, Breslau, neuer Vorsitzender der jetzt so genannten Ostasienmission. Das Jahresfest für Schlesien ist von 28.-29.10.1928 in Görlitz.

Die Jahresversammlung der Deutschen Ostasienmission fand von 2.-5.6.1929 in Breslau statt. 1930 protestiert die Kreissynode Hirschberg. dagegen, dass die Ostasienmission nicht in denn Deutsch-Evangelischen Missionsbund aufgenommen wurde. Im Kirchenkreis Hirschberg geschieht ein einmütiges Zusammenleben der Ostasienmission mit den älteren Missionsgesellschaften. 1933 erlässt der schlesische Landesverband einen dringenden Aufruf zum Geldopfer, da das Werk der Ostasienmission vom Geldmangel bedroht ist. Die Provinzialtagung der Ostasienmission war vom 25.-26.3.1938 in Görlitz. Es war das 40. Provinzialfest in Schlesien, das von dem Ortsvorsitzenden Pfarrer Horst geleitet wurde. Die Auszüge aus dem Evangelischen Kirchenblatt Schlesien" enden mit dem Bericht vom schlesischen Jahresfest am 22. u. 23.9.1940 in Gottesberg und Umgebung, Kirchenkreis Waldenburg. Im Jahre 1941 wurde das "Evangelische Kirchenblatt für Schlesien“ von der Geheimen Staatspolizei verboten. Trotzdem wurde die Arbeit der Ostasienmission bis zum Kriegsende weitergeführt.

Der letzte Vorsitzende des schlesischen Provinzialvereins Henckel schreibt im Dezember 1954 als Superintendent in Lützen rückblickend über das Ende seiner Arbeit in Schlesien. Ab 1941 geschah die Arbeit der Ostasienmission durch Rundbriefe und gelegentliche Zusammenkünfte. Der Kreis unsrer Missionsfreunde ist darum bis zuletzt ein recht ansehnlicher gewesen, darunter 90 Pfarrer. Jahr für Jahr wurden in der Adventszeit, Passionszeit und in den Sommerferien (Kurgemeinden der schlesischen Gebirge) größere gemeinschaftliche Veranstaltungen durchgeführt. In dieser Zeit fanden Reisen der Fachvertreter der Fachvertreter der Ostasienmission in den Gemeinden statt.

Jahresfeste wurden mit einen anschließenden Missionskursus für unsre Freunde und Gemeindeglieder durchgeführt.. Die letzten Jahresfeste fanden in Frankenstein, Landeshut, Görlitz und Oppeln statt. Im letzter. Jahr betrugen die Einnahmen des Verbandes 20.000 M. "Wir waren im Gesamtverband der OAM einer der stärksten. Landesverbände und standen einmal sogar an der Spitze aller." In den letzten Jahren hatten wir darum einen 2. Sitz im Zentralvorstand, der durch den sehr rührigen Pfarrer Maync in Hirschberg eingenommen wurde. Henckel, seit 1946 in Halle amtierend, wurde von den dortigen Freunden der OAM mit .der Weiterführung des dortigen Landesverbandes betraut.

Eine Mitgliederliste für Görlitz enthält 29 Namen, bis 1946 wurden danach Jahresbeiträge eingesammelt. In Görlitz fand am 8.6.1947 ein Tag dar Ostasienmission statt, wobei zusammen 688 M einkamen.

Vertreter der Ostasienmission kamen an 23.2.1951 in Weimar zusannen und haben beschlossen: (verkürzt)

§ 1
Die Freundeskreise und Landesverbände der Ostasienmission in Berlin-Brandenburg, Sachsen und Thüringen sind durch die Grundordnungen der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg, der Ev. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen sowie durch die Verfügung über die Bildung des Landeskirchlichen Werks für Äußere Mission der Ev.-Luth. Kirche in Thüringen vom 31.7.1950 als Lebensäußerungen und Bestandteile der Kirche ungeachtet ihrer Rechtsform anerkannt.
Sie begrüßen es dankbar, dass dadurch der Einsatz ihrer Kräfte sowie die freie Gestaltung ihrer Arbeit im Rahmen der kirchlichen Ordnungen seitens der Kirchenleitungen gewährleistet ist und geschätzt wird.

§ 2
Sie übernehmen die Traditionen der ehemaligen Landesvereine der Ostasienmission im Bereich ihrer Landeskirchen und wissen sich im Gehorsam gegen den Sendungsauftrag ihres Herrn Jesus Christus zu gemeinsamer Aufgabe verbunden und treten darum in Arbeitsgemeinschaft als kirchliches Werk.

§ 3
Die Belange der Ostasienmission werden in jeder der benannte Landes- und Provinzialkirchen durch einen Obmann wahrgenommen.

§4
Die Obmänner der in Arbeitsgemeinschaft verbundenen Werke der OAM in den obenbenannten Landeskirchen schließen sich zu einem Kollegium zusammen. Dieses wählt aus seiner Mitte einen Senior, der die Ostasienmission im Bereich der DDR offiziell vertritt.

§ 5
Zur Durchführung ihrer Aufgaben, die sie in der. Weckung und Belebung des Missionsinteresses und 'der Missionsliebe sehen, berufen die als missionarisches Werk der Kirche zusammengeschlossenen Landesverbände und Freundeskreise der Ostasienmission innerhalb der DDR einen Missionsinspektor, der den Gemeinden der angeschlossenen Landesverbände in Missionspredigt, Vortrag und Unterricht zu dienen hat und in Auftrag des Werks für Missionskonferenzen, Kurse, Pfarrkonvente und andre Rüstzeiten mit Vorträgen und Berichten über sein Fachgebiet zur Verfügung steht.
Er ist verpflichtet, mit den Beauftragten in enger Fühlung zusammenarbeiten und über seine Tätigkeit dem Senior in Vierteljahresberichten, den Kollegium in Jahresberichten Rechenschaft abzulegen. Seine Anstellung erfolgt durch das Thüringer Werk der OAM. Die einzelnen Landesverbände 'verpflichten sich, gemeinsam seine Besoldung und seine Spesen aufzubringen.

§ 6
Die Einnahmen setzen sich zusammen aus Spenden und kirchlichen Kollekten innerhalb der benannten Landes- und Provinzialkirchen. Bei Erlöschen der Aufgabe der OAM fällt das vorhandene Eigentum an die einzelnen Landeskirchen.
Da das Werk grundsätzlich allen Gemeindegliedern offen steht, entfällt das Führen von Mitgliederlisten, das Erheben von Beiträgen und jede vereinsmäßige Organisation.

§ 7
Die Beauftragten der OAM in Pommern und Schlesien können der Arbeitsgemeinschaft beitreten, sofern sie die Beziehungen der OAM zu ihren Kirchenleitungen entsprechend § 1 des Beschlusses geregelt haben und bereit sind, vorstehende Vereinbarung anzuerkennen.

Superintendent Henckel wird zum Senior bestimmt. Seit August 1951 ist Pfarrer Sudau, früher Japanologe, Missionsinspektor. Nach dem Tode von Pfarrer Horst leitete Pfarrer Treu die OAM in Görlitz, ab 1952 Pfarrer Graetz, Görlitz-Rauschwalde. Pfarrer Sudau besuchte von 16.-18.4.1952 einige Gemeinden und Pfarrertreffen mit Vorträgen in unserem Kirchengebiet. Am 18.3.1952 schreibt das Konsistorium der Evangelischen Kirche von Schlesien (Bischof Hornig): „Wir erkennen die Arbeit der Ostasien-Mission als kirchliches Werk im Sinne des uns zugesandten Beschlusses der Landesverbände der Ostasien-Mission vom 23. Februar 1951 für unser Kirchengebiet an.“ Pfarrer Graetz wird in seinem Amt als Obmann der Ostasienmission bestätigt. Am 4. Adventssonntag 1953 war die Kollekte für die Ostasienmission bestimmt.

Am 30.6.1953 hörte der Dienst von Missionsinspektor Dr. Sudau auf, er übernahm ein Pfarramt in seiner thüringischen Kirche. Er hat nachhaltig für die Ostasienmission gewirkt. Pfarrer Krüger, Merseburg. früher Missionar in China, berichtete vom 22.-24.1.1954 in der Oberlausitz von der Mission. Vom 17.-19.9.1955 weilt Superintendent Henckel, Lützen, zu Vorträgen und Gottesdienst in der Oberlausitz und erzählt von der Mission in Japan. Ab 1951 ist Pfarrer Harald Oehler, Halle/S., Missionar in Tokio. Er stammt aus Görlitz und hat hier von 1913-1931 gelebt.

Am 6.3.1962 vereinbarten die Gliedkirchen der EKU: Von den allgemeinen Missionsgaben erhält die Ostasienmission 1,5%. Mein Schwiegervater, Pfarrer Graetz, übergab mir sein Amt in der Ostasienmission. Das Evangelische Konsistorium Görlitz bat mich am 13.7.1966, den Dienst eines Obmanns für die Ostasienmission in unserem Kirchengebiet zu übernehmen. Pfarrer Wilding, Halle, lud zu Sitzungen und Studientagungen ein, manchmal mit der Halleschen Missionskonferenz. Ich war damals Pfarrer in Zodel, Kr. Görlitz. Ab 27.5.1968 war Pfarrer Friedrich Wilhelm Schmidt (Schulkamerad von Oehler), Kreuzkirche Görlitz, stellvertretender Obmann. Am 30.5. war Pfarrer Wilding zum Lichtbildervortrag Görlitz und am 31.5.1970 zum Missionsfest in Zodel. Der japanische Pfarrer Miyatani war 1971 in Görlitz und Zodel und konnte uns bei Gemeindeveranstaltungen ausführliche Grußworte sagen.

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