Die Deutsche Ostasienmission grüßt ihre Leser

Deutsche Ostasienmission  seit 1884

Prof. Martin Stöhr schreibt in seinem "Weihnachtsbrief" (wir zitieren mit seiner freundlichen Erlaubnis):
Zum Christfest 2015 grüßen wir mit dem Monatsspruch für Dezember 2015:
Jauchzet, ihr Himmel, freue dich, Erde! Lobet ihr Berge mit Jauchzen. Denn Gott, der Herr, hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden (Jes. 59,13)
Warum dieses kosmische Halleluja? Wozu dieser Aufruf zur Freude? Da zieht das für zwei Generationen nach Babylon deportierte Volk durch Syrien endlich zurück nach Jerusalem. In der von Nebukadnezar 598 und 587 v. Chr. zerstörten Stadt warten Trümmer und ein schwieriger Neuanfang. Wie es Jeremia (29,7)) in seinem Brief an die Verschleppten gefordert hatte, hatte man „das Beste der [feindlichen] Stadt Ninive [heute Mosul] gesucht“. Luther übersetzt das in diesem kurzen Vers 7 dreimal vorkommende Wort „Schalom“ (Friede und Gerechtigkeit) mit das „Beste“ oder „Wohlergehen“. Für Jeremia steht fest: „Schalom / das Wohl der einen ist auch das Wohl der andern.“ Nur gemeinsam sind Frieden und Gerechtigkeit der einheimischen wie der neu dazu gekommenen Bevölkerung zu suchen und zu gewinnen. Und das gilt in einer oder besser: gegen eine Situation, wo viele frustriert „an den Wassern Babylons saßen und weinten“ (Ps. 137). Doch es gibt eine Hoffnungsperspektive für die wirklich Elenden.
Und zum Neuen Jahr 2016 grüßen wir mit dem Monatsspruch für Januar 2016:
Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit (2. Tim 1,7)
Wenn Gott sich um Elend und Elende kümmert - wie stiftet er eine Hoffnungsperspektive? Hier wäre – historisch zwar nicht ganz korrekt – der Monatsspruch für Januar als eine Antwort auf den des Dezember zu bedenken: Gott stattet Menschen weder mit Gewalt noch mit Zauber- oder Riesenkräften aus, sondern mit drei sehr menschlichen Fähigkeiten: Mit Kraft, Liebe und Besonnenheit. In der zweiten oder dritten Generation hat die junge Christenheit mit dem Problem der Abgrenzung gegen eine Art esoterische Weltanschauung zu kämpfen, die Gnosis. Der apostolische Brief an Timotheus wendet sich an die Verantwortlichen in den Gemeinden Kleinasiens, ein deutliches Profil zu zeigen, wenn es um die Nachfolge des „Menschen Christus Jesus“ geht, in dem Gott präsent ist (1. Tim. 2,5). Gewaltfrei heißt nicht kraft- oder machtlos. Liebe ist ein Lebensmittel für Menschen, die in gnaden- oder lieblosen Verhältnissen leben. Besonnenheit bremst Menschen, auf Fremde, Andersglaubende, Andersdenkende gedanklich, verbal oder demagogisch draufzuschlagen. Notwendig wie praktikabel sind diese drei Haltungen.
Beim Diakonieforum „Integration“ hörten wir die Verse unseres früheren Synodalen Peter Härtling, die wir gern weitergeben:
Wenn jeder eine Blume pflanzte,
jeder Mensch auf dieser Welt,
und, anstatt zu schießen, tanzte
und mit Lächeln zahlte statt mit Geld –
wenn ein jeder einen andern wärmte,
keiner mehr von seiner Stärke schwärmte,
keiner mehr den andern schlüge
keiner sich verstrickte in der Lüge,
wenn die Alten wie die Kinder würden,
sie sich teilten in den Bürden,
wenn dieses WENN sich leben ließ,
wär’s noch lang kein Paradies –
bloß die Menschenzeit hätt angefangen,
die in Streit und Krieg uns beinah ist vergangen.
Wir wünschen Euch/Ihnen ein gesegnetes Christfest - nicht nur für Christen - und ein friedvolles Jahr 2016 - nicht nur für unser Land.  ...


Jesu Geburt- Freiheit für alle Menschen

Der Knechtschaft Ägyptens entkommen
hungrig, durstig, frei.
40 Jahre heimatlos in der Wüste
Land der Verheißung am anderen Ufer.
Volk Gottes -
Du sollst Segen sein für andere Völker.

Herodes entkommen, Flucht nach Ägypten
verfolgt, verraten, verlassen.
Du überwindest todbringende Mächte
bringst Freiheit für die Welt.
Sohn Gottes -
Du bist das Licht der Welt.

Krieg, Verfolgung, Hass entkommen
gekentert, gerettet, Mare nostrum.
Freiheit nach Asylbewerberleistungsgesetz
keine Arbeit im Land der Verheißung.
Sohn Gottes -
Dein Licht erleuchtet unseren Weg.
                  Jesus‘ Birth - Freedom for all People

They escaped bondage in Egypt
Hungry, thirsty, free.
Spent 40 years homeless in the desert
The Promised Land on the other shore
People of God –
you shall be a blessing for other peoples.

You escaped Herod, fled to Egypt
Pursued, betrayed, forsaken.
You overcome death-bringing powers
bring freedom for the world.
Son of God –
you are the light of the world.

They escaped war, persecution, hate
Capsized, rescued, in our sea.
Freedom according to the Asylum-Seeker Benefits Act.
No work in the Promised Land.
Son of God –
may your light lighten our path.

Difäm - Deutsches lnstitut für ärztliche Mission e.V., Mohlstr. 26, 72074 Tübingen, www.difaem.de
Spendenkonto: Evangelische Bank Stuttgart, IBAN DE36 5206 0410 0000 4066 60, BIC GENODEF1EK1
Darstellung: Wandteppich aus Stoffresten, von einer Frauenkooperative aus Kingali, Ruanda gefertigt.
Foto: Daubenberger/VEM Wuppertal, Text: Kremer/Difäm 2015, Übersetzung: Elaine Griffiths (Heidelberg)
Rechtzeitig vor Weihnachten erschien ein neues Buch, das wir gerne empfehlen:

"Gewaltfreiheit und Gewalt in den Religionen"

Politische und theologische Herausforderungen
Hg: Fernando Enns und Wolfram Weiße, beide Hamburg
Mehr dazu (auch Inhaltsverhzeichnis):http://www.doam.org/index.php/archiv/advancedmodules/frieden-schaffen

"Fürchtet Euch nicht"
Rede von Landesbischof Cornelius-Bundschuh auf der Kundgebung für Vielfalt und Toleranz
in Karlsruhe am 15.12.2015

Ein Gruß aus Korea: Karina Schumacher sandte uns das folgende Video -  ein Kommentar zum Klimagipfel in Paris. Bitte klicken Sie hier.
Und ein kurzer Rückblick auf Japan vor 400 Jahren:  Japan’s ‘Christian century’ failed to blossom
"Christmas approaches. Christian or not, the mind turns to Christian themes.
What are the Christian themes? Love. Forgiveness. Meekness. Turn the other cheek. The kingdom of heaven.
Once upon a time Japan almost turned Christian. In 1549, a Basque missionary named Francis Xavier became the first to preach the word of Christ on Japanese soil. In 1638, a Christian-led uprising of starved peasants in the impoverished domain of Shimabara near Nagasaki was crushed with such genocidal fury as to bury the “pernicious doctrine” for 250 years.
The years between are known as Japan’s “Christian century.”
From the start, Xavier saw something proto-Christian in the Japanese character. The Japanese, he said, “are most desirous of knowledge. … It seems to me that among unbelievers no people can be found to excel them.” ..."
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