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Kwangju 1980 und heute

2007: Über das Mai-Mütter-Haus

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May Mothers' House
Kwangju, seit 2005

 

Das Mai-Mütter-Haus in Kwangju, Korea

Das "Mai-Mütter-Haus" ist ein Haus, ein sog. "Sarangbang" für Mütter, die ihren Mann und/oder ihre Kinder bei der "5.18 Demokratischen Bewegung" im Jahr 1980 und beim  Prozess der Demokratisierung verloren haben. Nach dem Verlust des Mannes und der Kinder wurden sie das tapfere Familienoberhaupt zu Hause und ein imposanter Kämpfer auf den Straßen. Jetzt sind sie krank und einsam eben wegen dieser rauen und harten Vergangenheit. Deswegen war es notwendig für sie einen Raum der Rast und der Ruhe zu schaffen.

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Nun wurde ein traditionelles und gemütliches 90ã¡ Haus mit drei Schlafzimmer eröffnet, dazu ein Wohnzimmer und ein Garten, das Ganze als "Mai-Mütter-Haus" für die Mütter, die an der Spitze der Demokratisierung Koreas stehen.

Das "Mai-Mütter-Haus" wurde mit Hilfe des Vorbereitungskomitees (Vorsitzender Herr. Gangryeol KIM) und des Unterstützungsvereins (Daejong KIM und Youngkwan KIM) in Höhe von 100.000.000 Won eingerichtet. Der Geschäftsführer der KIM-Klinik, Yongkwan KIM, hat ebenfalls zum Haus-der-Mütter beigetragen und die Mitglieder des Vereins haben zu den Kosten von Möblierung und Umgestaltung großherzig gespendet.

Die verantwortlichen Mitglieder des "Mai-Mütter-Hauses" sind Eunsim BAE (Mutter des verstorbenen Hanyeol LEE, 73), Gyesun JEON (Mutter des verstorbenen Jaeho LEE, 74), Sangnam JANG (Mutter des verhafteten Chul PARK, 79), Myeonja LEE (Ehefrau des verstorbenen Dongnyen JEONG, 61), und Seongrye AHN (Ehefrau des verstorbenen Prof. Nogeun MYEONG, 73). Sie opferten zuerst ihren Sohn und Mann auf dem Altar der Demokratie und kämpften später selber für die Demokratie in Korea. Das Haus steht als Gästehaus für Leute aus Korea und Übersee, die für Demokratie in Korea arbeiten und die unterstützen zu Verwendung bereit.

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Kuratorin des "Mai-Mütter-Haus", Seongrye AHN, sagte öffentlich, dass das Haus als Zuflucht und Unterkunft für einen kranken Körper und einen müden Geist von Mitgliedern und für Besucher benutzt werden soll. Damit wird das Ziel der "5.18 Demokratischen Bewegung" erreicht werden.
(Kwangju, 2010)

 

Ein Haus der Heilung

Vor 31 Jahre fand der sog. Aufstand vom 18. Mai in Kwangju statt. Seither gab es viel Schmerzen und Leiden, aber ebenso auch viel Heilung und Linderung. Das Mai-Mütter-Haus ist ein Treffpunkt für Frauen, die durch die gewalttätigen Ereignisse vom 18. Mai 1980 getroffen worden sind: Sie haben gelitten und suchen Heilung. Ohne das mutige Handeln ihrer Väter, Ehemänner und Söhne hätte Demokratie vielleicht nie Einzug in Südkorea halten können. Das Mai-Mütter-Haus ist ein Ort des Trostes und der Ermutigung. Diese Frauen stehen ein für die Wahrheit und fordern ihre Ehre zurück.

2007 wurde das neue Haus eröffnet. Es steht vier verschiedenen Gruppen offen:
All jenen, die ein Familienmitglied verloren haben (ihre Leichen wurden nie gefunden.
All jenen, die während und nach dem Aufstand Gefangene waren.
All jenen, die damals Verletzungen erlitten haben.
All jenen, die für Demokratie und Frieden einstehen.

In diesem Haus können die Frauen miteinander sprechen und ihr Trauma heilen. Üblicherweise halten sich zu allen Zeiten 5-7 Personen im Haus auf. Das Haus heißt vor allem verarmte Frauen willkommen; koreanische und internationale Besucher können hier übernachten, die Mahlzeiten teilen und am Kulturprogramm partizipieren: Yoga, Trommeln, Gesang.

Das Mai-Mütter-Haus ist eine unabhängige Organisation, die von den Müttern selber verantwortet wird. Frau AHN Sung Ryea, die bereits über 70 Jahre alt ist, träumte schon vor 10 Jahren von einem solchen Zentrum, lange bevor es verwirklicht werden konnte. Sie ist entschlossen, andern Menschen so gut sie kann zu helfen. Sie hat im Laufe der Jahre viel Blut, Schweiß und Tränen gesehen und weiß, wer welche Hilfe braucht.

In den Jahren, als es erst wenige Mütter gab, die einen Arbeitsplatz suchten, war Frau AHN eine Vollzeit-Krankenschwester, Mutter von 6 Kindern und die Ehefrau eines Universitätslehrers. Sie arbeitete 30 Jahre lang am Christian Hospital, danach wurde sie ins Stadtparlament von Kwangju gewählt. Drei Mal wurde sie zwischen 1991 und 2002 wiedergewählt und bei zwei Wahlen war sie die einzige Frau im Parlament. Sie heiratete im Dezember 1959 MYUNG No Gun, einen politisch aktiven Professor an der Chonnam Universität in Kwangju.

Prof. MYUNG war weithin bekannt als jemand, dem Erziehung zur Demokratie und Widerstand gegen die Unterdrückung durch das Militär am Herzen lag. 1967 studierte er mit einem Fulbright Stipendium in den USA, untersuchte alternative Lehrmethoden am Sprachforschungsinstitut in Hawaii, wurde verhaftet und verbrachte zusammen mit andern Professoren und Studenten der Chonnam Universität zwei Jahre im Gefängnis. Ein Herzinfarkt im Jahre 2000 setzte seinem Leben mit 67 Jahren ein Ende. Seine Frau will nun die ihr verbliebenen Jahre als Großmutter, als Mitglied ihrer Kirchengemeinde und mit der Führung des Mai-Mütter-Hauses verbringen.

 

(frei nach Tracey Knihnitski, 2007.) http://www.gwangjunewsgic.com/contribute/viewtopic.php?f=47&t=593

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