2010: Chinese "Comfort Women" Archives in der Shanghai Normal University: "Comfort Women" (Prof. Dr. SU Zhi Liang )

Der Gründer und Leiter der Forschungsstelle an der Shanghai Normal University ist Prof. Dr. SU Zhi Liang (Dean der Fakultät)

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Wir danken Prof. SU, dem  Leiter des Instituts, für die Erlaubnis zum Abdruck.

"Comfort Women" ist ein euphemistischer Begriff für die Hunderttausende von Sex-Sklavinnen, die im System der Zwangsprostitution durch das japanische Militär im Zweiten Weltkrieg in Asien zu Opfern wurden.

Zwischen 1932 und 1945 sind mehr als 200.000 junge Frauen aus China, Korea, Indonesien, Burma und anderen Ländern in Asien und Südostasien, geplündert und getäuscht oder einfach mit Gewalt in die sogenannten "Comfort Stations" verbracht worden, die im Laufe der Zwangsvollstreckung von der Kaiserlichen Japanischen Armee errichtet worden sind. Diese Opfer, manche unter ihnen gerade mal

 zwölf Jahre alt, wurden brutal sexuell missbraucht und gefoltert: sie wurden gezwungen, über viele Jahre hin Tag für Tag Sex mit zahlreichen Soldaten zu haben. Viele von ihnen starben nach schweren Misshandlungen oder wurden getötet, wenn sie  Widerstand leisteten oder unheilbare Krankheiten bekamen. Nach dem Krieg wurden viele vom Militär getötet, um die Beweise zu vernichten. Die Überlebenden hatte alle körperliche und psychische Störungen, die sie teilweise in den Wahnsinn getrieben haben. Sie erlitten auch nach dem Krieg im Laufe der Jahre unbeschreibliche Erfahrungen..

Das "Comfort Women"-System des japanischen Militärs ist eine eklatante Verletzung der Menschenrechte im Krieg. Krieg ist gegen die Menschlichkeit gerichtet und immer eine Zeit der extremen Häufigkeit von sexueller Gewalt und Diskriminierung von Frauen. Das Ausmaß einer solchen kollektiven Versklavung von Frauen ist in der Geschichte der menschlichen Zivilisation beispiellos. Das System erinnert uns an die dunkelste Seite der menschlichen Natur, die vom japanischen Militarismus hervorgerufen wurde,  und  auch an den extremen Schaden, den ein Krieg für den Menschen 

bringt.

2007 ist der 70. Jahrestag des Beginns des Krieges gegen die japanische Invasion. Das "Comfort Women Research Institute" zusammen mit Frauen von der Shanghai Normal University will diese Gelegenheit nutzen zur Einrichtung einer Ausstellung zu den bisherigen Forschungsergebnisse in China.

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Die roten Punkite weisen auf sog. Comfort Stations hin... 

 

Wann und Wo alles begann


Im Jahr 1918 wurden japanische Truppen nach Sibirien geschickt. Das wurde der Anlass, der das Comfort Women-System durch das japanische Militär ins Leben rief. Im Januar 1932 richtete die japanische Marine vier Bordelle, darunter das "Dayi Salon" als eine Komfort-Station für die Marine in Hongkou, Shanghai. Dies ist der früheste Bericht von einer "Comfort Station", der gegenwärtig in den Archiven belegt werden kann. Als sich der Zwischenfall vom 28. Januar 1932 ereignete, holte die japanische Armee Frauen von Kansai, um die Comfort Women zu organisieren. Sie richteten Comfort Stations in den Kriegszonen ein, wie z. B. in Wusong, Baoshan, Miaohang und Zhenru. Mit dem "Comfort Women" Programm vom Jahr 1932 wird zum ersten Mal dokumentiert, dass sich die japanische Armee systematisch an der Einrichtung des "Comfort Women"-Systems beteiligte. Das schuldhafte "Comfort Women" System nahm hier seinen Anfang.

Wieviele und Woher

Auf Grund von Untersuchungen und Studien von Wissenschaftlern aus China, Korea und Japan, belief sich die Zahl der Comfort Women des japanischen Militärs während des Zweiten Weltkriegs auf über 400.000; Sie kamen vor allem aus Regionen wie China, Nordkorea, Südkorea, Japan, Südostasien und westlichen Ländern. Die Zahl der chinesischen Comfort Women " belief sich auf etwa 200.000. Die meisten von ihnen wurden in die Comfort Stations verschleppt oder betrogen, die Altersspanne der Jugendlichen lag zwischen zwölf und über vierzig Jahren. Sie wurden mutwillig verwüstet und zerstört durch das japanische Militär in ihrem eigenen Land und gingen durch undenkbare Schmerzen. Diese Leiden begleiten sie ihr ganzes Leben lang.

Die Ausweitung

Nach dem Massaker von Nanking am 13. Dezember 1937 wurde das Comfort Women-System des japanischen Militärs in allen von Japan besetzten Gebieten in China konsequent umgesetzt. Die erste Station, die offiziell vom japanischen Militär errichtet wurde war die Errichtung der Yangjiazhai Entertainment Station am 13. Januar 1938. Als sich das Kriegsgebiet weiter ausdehnte, richtete das japanische Militär eine Menge Comfort Stations ein:  in Heilongjiang, Jilin, Liaoning, Innere Mongolei, Shanxi, Beijing, Tanjin, Fiebsi, Konen, Shandong, Jiangsu, Anhui, Jiangxi, Hubei, Hunan, Shanghai, Zhejiang, Fujian, Guangdong, Guangxi, Yunnan, Guizhou, Hainan und Taiwan. Allein in Shanghai gibt es 158 Stationen, die mit Hilfe der Archiven Vor-Ort-Untersuchungen überprüft worden sind.

Japanische Gerichte

Seit 1990 gehen die Opfer des "Comfort Women"-Sytsems in ganz Asien vor die japanischen Gerichte. Sie fordern Entschuldigung und Entschädigung von der japanischen Regierung, aber sie hatten in keinem einzigen Fall Erfolg. Unter diesen Umständen kommt dem "Women's International War Crimes Tribunal on Japans Military Sexual Slavery" wurde in Tokyo im Dezember 2000 eine besondere Bedeutung zu. Dieses Tribunal hat schließlich das Verdikt über die Schule des japanischen Kaisers Hirohito als Verbrechen gegen die Menschlichkeit festgestellt; Die japanische Regierung sollte sich entschuldigen und Entschädigung für die Opfer der Sex-Sklaverei des japanischen Militärs bezahlen. Zur selben Zeit rief auch die Menschenrechtskommission der UN die japanische Regierung dazu auf, die Verantwortung zu übernehmen. Aber japanische Erklärungen und Aktionen leugnen nach wie vor die historischen Fakten. Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe bestritt wiederholt (zuletzt im März 2007), dass die japanische Regierung irgendetwas mit der "Comfort Women" zu tun hatte. Er behauptete, dass es keinen Zwang für die "Comfort Women gegeben habe. Gleichzeitig veröffentlichte das Oberste Gericht Japans seine Interpretation der Gemeinsamen Chinesisch-Japanischen Erklärung'', bekannt gegeben, der zufolge die chinesische Kriegsopfer kein Recht hätten, ihre Klagen für Reparationen vor die japanischen Gerichte zu bringen. Der Weg zur Wiedergutmachung für die Opfer wird noch ein langer und harter sein, voller Hindernissen.

Zur Forschungsstelle

Die Untersuchungen und Studien zum "Comfort Women"-Problem in China begannen in den frühen 1990er Jahren. Es waren vor allem Nichtregierungsorganisationen, Intellektuelle und Freiwillige in ganz China, die sich dieser Aufgabe unterzogen. Das Forschungszentrum für das chinesische "Comfort Women"-Problem in der Shanghai Normal University wurde offiziell 1999 gegründet und hat sich stark auf landesweite Untersuchungen zum "Comfort Women-Problem konzentriert. Das Forschungszentrum intensivierte vor allem Hilfe zum Lebensunterhalt für alle Überlebenden, die seit 2000 und bis jetzt im ganzen Land bestätigt worden sind.
Derzeit gibt es noch 17 ehemalige "Comfort Women"-Überlebenden, die durch das Zentrum betreut werden, die auch bereit sind, in der Öffentlichkeit aufzutreten und die auf dem chinesischen Festland leben. Die meisten von ihnen leben in Armut und mit Krankheiten. Aber die Bedingungen der von außen kommenden Diskriminierung und die eigenen Erfahrungen verwandeln kontinuierlich die Situation. Für die Förderung des Zentrums und die Medien-Unterstützung haben verschiedene Arten von Gruppen, Menschen aus dem Ausland und Einzelpersonen aktiv den Opfern geholfen. Auch die Anerkennung als Opfer durch Erforschen der Fakten über ihr Leiden werden schrittweise fortgesetzt. Einzelne Freiwillige und Gruppen arbeiten mit großer Kraft daran mit. Sie alle sind vom Wunsch beseelt, den alten Damen ein glückliches Leben im Alter zu ermöglichen nachfdem sie durch so viel Leiden gegangen sind. Und sie erwarten natürlich auch, dass die japanische Regierung sich wirklich schuldig bekennet und so bald wie möglich  Entschädigung bezahlt.

 

Adressen:
wjjinxinlin@163.com

Das Chinesische "Comfort Women" Archiv
Ausstellungshalle (B1),
Wenyuan Bau-, Ost-Campus der Shanghai Normal University,
100 Guilin Road, Shanghai

Öffnungszeiten:
Jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag 9:00 AM - 4:00 Uhr
(außer allgemeinen Feiertagen)
Für andere Zeiten, für Gruppenbesuche vereinbaren Sie bitte vorab einen Termin.

Kontakt
wjjinxinlin@163.com

 

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