2011 HANJIN Heavy Industries, Pusan (3)

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Die Nacht vom 9. - 10. 07. 2011 in Pusan

ein Bericht und sechs Fotos

 

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 Vor dem brutalen Angriff der Polizei ein bisschen zurueckgezogen 

 

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Wasserwerfer  -  mit blauber Farbe

 

POLIZEIGEWALT IN DER NACHT

Schweigende Medien und Steine werfende Polizisten

Drüben, in Pusan, Korea, 10. Juli 2011, 0.30 Uhr
wo die Medien schweigen, Polizisten Steine werfen und Bürger schreien

Koreanische Großmedien hören nichts und sehen nichts. Obwohl sich 10.000 Leute aus verschiedenen Gesellschaftsschichten freiwillig versammelt haben. schwiegen sie oder kommentieren nur kurz wie zum Beispiel: 10.000 laut der Angabe der Demonstranten, 5.000 laut Schätzung der Polizei ......  Man erwartete allerdings von den Medien nicht viel, seitdem die Fernsehregisseure der "PD-Notiz" wegen der aufklärenden Sendung über die BSE von der Polizei belästigt wurden und der Rundfunkdirektor von KBS  CHUNG Yeong Ju bei der Peking-Olympiade Ausreiseverbot bekam. Es war vor 2 Jahren. Die mehrmonatigen Kerzendemos wurden brutal unterdrückt. Man konnte die Farbe aus dem Wasserwerfer sehen. So auch dieses Mal.

Wie es in Bilder leicht zu bemerken ist, trugen die HOFFNUNGSBÜRGER - so werden sie genannt, die mit Hoffnungsbussen nach Pusan kamen - Regenmäntel. Erst wurde der Vorplatz vor dem Pusaner Bahnhof dicht gefüllt, nach der Kulturveranstaltung marschierten sie nach Yongdo.

Sie waren bereits darüber informiert, dass irgendwelche Fremde unter den friedlichen Demonstranten untergetaucht und unnötig gewalttätige Szene inszenieren könnten. Daher wurde vereinbart, dass man die Mitfahrenden kennenlernt, um sich von der Fremdlingen nicht lenken zu lassen.

Der Slogan auf dem Plakat heißt wohl "Empört euch!". Aber der Marsch verlief durchaus friedlich. Der Hauptzweck dieses Marsches ist, KIM Jinsuk einen fröhlichen Besuch abzustatten und ihr zu versichern, dass man sie unterstütze. Dieses soll mit dem Slogan, dass man die BETRIEBSBEDINGTE KÜNDIGUNG ABSCHAFFEN soll, ausgesagt werden.

Es wurde gesagt, mehrere tausend Polizisten und mehrere hundert Polizeiwagen seien anwesend. Aber die Bürger waren friedlich. Jedoch wurden gegen diese Bürger Steine geworfen und mit Tränengas geschossen. Und auch das Wasser war gefärbt.

Die Polizei hatte angekündigt, Gewalt sei illegal. Twitter reagiert: "Aber wer übt die Gewalt aus? Wir laufen oder stehen einfach." Ein Zeitungsreporter sendet durch Twitter Fotos, wie ein Bürger aus dem Fenster herausschaut und sagt: Hanjin sei ein böses Unternehmen, oder wie ein paar Bürger auf dem Bürgersteig stehend den Marschierenden liebe Blicke schenken. Es ist Zeichen dafür, dass man hier für die Demonstrierenden Sympathie hegt, auch wenn man nicht mit marschiert.

Aber gegen Mitternacht scheint die Lage heftig zu werden. Der ehemalige Wiedervereinigungsminister CHUNG Dong Young twittert: Als er der Polizei gegenüber protestierte, bekam er Wasser mit Tränengas in die Augen. Er fügte hinzu: selbst gegenüber einem Parlamentsabgeordneten verhält sich die Polizei so grob, wie viel mehr denn gegenüber einem normalen Bürger. LEE Jung Hee, die Vorsitzende der Demokratischen Arbeitspartei und ehemalige Menschenrechtsanwältin, wurde durch Tränengas ohnmächtig und brach zusammen. Sie wurde in eine Klinik in der Nähe eingeliefert und dann weiter in die Uniklinik. Eine Zeit lang blieb sie ohnmächtig. Aber gegen 3 Uhr in der Nacht ging sie wieder zu den HOFFNUNGSBÜRGERN. Sie habe gesagt: sie kann nicht Bürger und KIM Jinsuk dort allein lassen. An diesem Hoffnungszug haben neben Chung und Lee noch weitere Politiker teilgenommen. Besonders Abgeordnete und führende Oppositionspolitiker standen an der ersten Reihe, um die Polizeigewalt zu mäßigen.

Man twittert und berichtet. Es gab keine Meldung, dass ein Bürger Steine geworfen hätte. Aber die Polizisten bewarfen die Bürger mit Steinen und provozierten. Durch Twitter wurde beraten, ob man trotzdem friedlich bleiben soll. Aber die Bürger hatten nur ihren Regenmantel. Aber die Polizisten haben nicht nur Steine, sondern Tränengas, Feuerlöscher, Wasserwerfer und Farbe.

Etwa um halb eins in der Nacht twittert der Hankyoreh-Report HUH Jae-Hyeon, dass die Polizei nicht mehr das Einmarschieren der Bürger verhinder will. Er kommentiert dazu noch: es ist die Macht der Hoffnung. Blogger MediaMongu berichtet um 12.47 Uhr, dass insgesamt 8 Männer festgenommen worden seien. Polizei konnte das Einmarschieren der Bürger auf die Insel Yongdo nicht hindern. Sie fing aber an, gegen die friedlichen Bürger Flüssigkeit mit Tränengas zu werfen. Und dann später auch Wasserwerfer mit Farbe. Nach 3 Uhr wurden noch mehr Leute festgenommen.

Zwei große Vorwürfe werden erhoben:
Ein Vorwurf richtet sich an die schweigenden Großmedien. Wie ist es möglich, dass MBC oder KBS von diesem nächtlichen Marsch schweigen?  CHUNG Dong Young, der selbst ein Fernseh-Moderator war, empört sich darüber. Wenn sie nicht geschweigen hätten, dann wäre diese große Aktion gar nicht nötig geworden.

Ein weiterer Vorwurf gilt der Polizei und der Staatsgewalt. Einer twittert: "Meint ihr, wir wären illegal? Häh ...... das ist Gesetz des Buddahs und Gotteswille. Demokratie heißt, dass die Bürger in der Reihe laufen. Euer Versuch, diese Demokratie zu verhindern, verletzt eben das Gesetz der Demokratie. Ihr selber handelt illegal. Seid ihr wirklich interessiert an Legalität? Dann fragt zuerst nach den Straftaten des CHO Nam Ho."

1.02 Uhr Ein anderer Twitter berichtet: Auf einer Seite stehen Bürger mit Regenmänteln und auf der anderen Seite sind die gut bewaffneten Polizisten. Man konnte noch nicht bis unter den Kran vorankommen.

In der regnerischen Nacht saßen die Menschen auf der Straße wie Pilger. Wasserwerfer mit Farbe konnte man fotografieren. Bei einem Protestanruf bei der Polizei musste einer mit anhören, dass sie nicht wussten, ob da Farbe drin war.

 

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2:30 Uhr in der Nacht 9.-10. Juli. Foto: Dongbo SIM / Handphon-Aufnahme

 

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2.50 Uhr: Fluessigkeit mit Traenengas wird gespritzt.
Foto: Dongbo SIM/Handphonaufnahme

 

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Es ist hell geworden: "Zurueknehmen der betriebsbedingten Kuendigung"
Foto: Domgbo SIM

 

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 11 Uhr heute.  Foto: Dongbo SIM 

 

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Nach der Kulturveranstaltung vor dem Pusaner Hauptbahnhof marschierten die "HOFFNUNGSBÜRGER"(so nannte man die Bürger, die mit HOFFNUNGSBUSSEN nach Pusan gefahren waren) auf die Insel Youngdo. Diese Insel liegt nicht weit von derStadtmitte. Auf dem Plakat steht: "Empört Euch! Pusan".
(2011-07-09, Foto: Heejung Lee )

 

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Die Hoffnungsbusse treffen in Pusan ein. 09-07-2011

 

 

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KIM Jin Suk

 

Protest der IMF  Internationalen Metalworkers Federation. Im Brief an Präs. LEE
> hier  als pdf-Datei

 

2011-07-10:
Video aus Pusan
> hier

 
ca. 1 Km entfernt von dem Kran Nr. 85. 
Es wurde kritisiert, dass die Insel Youngdo, wo die Hanjin Werft steht, wie ein Privateigentum von CHO behandelt wird, und die Polizei, die von den Steuern des Volks lebt, den Interessen des Kapitals folge.
Der Vorsitzender der KCTU, KIM Yoeng Hoon, einige Angeordnete und Hanjin-Arbeiter fordern, alle in der Nacht festgenommenen Politiker und Bürger freizulassen und den Weg zu KIM Jinsuk freizulegen.
Es wurde gefordert, dass die Polizeii bis 14 Uhr auf diese Forderung eingeht. 
"NIEDER MIT DER BETRIEBSBEDINGTEN KUENDIGUNGEN!"

 

2011-07-10:
Video aus Pusan
> hier

2011-06-12:
Video aus Pusan
.
> hier  

 

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