2015: Mein Freund der Naeseong Fluss

Klimawandel und Ökologie
Naesong-River
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Mein Freund der Naeseong Fluss

"Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne"

Mitte März war ich gemeinsam mit meiner Kollegin wieder in Yeongju am Naeseong Fluss. Nach drei Jahren ist es uns im Ökozentrum nun gelungen, ein Projekt für mich zu finden, bei dem ich (weitgehend) eigenständig arbeiten und meine Qualifikation als Ökologin einsetzen kann.

Für meine verbleibende Zeit in Korea werde ich regelmäßig in die Provinz Nord-Kyoungsang fahren und vor dem Hintergrund meiner wissenschaftlichen Ausbildung Anstöße zur Stärkung einer Schöpfungsspiritualität geben. 



War mir lange überhaupt nicht klar, was meine Kollegin von mir erwartet, lagen wir an diesem Samstag am Strand des Sandflusses, der von den ersten Strahlen der Frühlingssonne nur langsam erwärmt wurde und ließen unsere Gedanken schweifen. Mir kommt ein Goethe-Vers in den Sinn:

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.

Johann Wolfgang von Goethe

"Das ist es!" Meine Kollegin strahlt. "Goethe?" frage ich, "Nein, nein! Ich meine deinen Blick auf den Fluss~ Geschichten einer Umweltmissionarin. Wie klingt das?" Ich beginne zu verstehen. Es geht nicht um wissenschaftliche Erkenntnisse, nicht um großartige Aktionen, nicht um Politik. Es geht - wie so oft - ums DA SEIN.

    


Wir liegen einfach nur da, sind einfach nur im Hier und Jetzt. Ganz da. Bis der Fluss im warmen Abendlicht golden glänzt und die Luft kühler wird.



Wir machen uns auf den Weg ins Dorf Museom (wörtlich: Insel im Fluss), das in einem Mäander liegt und so von drei Seiten vom Naeseong-Fluss umspült wird. In einem Hanok Haus, das mehr als 260 Jahre alt ist, trinken wir einen Kaffee und lassen seine lebendige Seele auf uns wirken.




Die Besitzer waren vor fünf Jahren (nach 20 Jahren in der Nähe von Seoul) zurück in das Haus ihrer Familie gekehrt, das sie nun gemeinsam mit ihrem Sohn in 4. bzw. 5. Generation bewohnen und zurzeit zum Ferienhaus für Gäste umbauen.


Es ist für mich immer wieder faszinierend wie groß der Unterschied zwischen traditioneller und moderner Wohnkultur in Korea ist. Neubauten in den Städten werden innerhalb weniger Wochen(!) billig hochgezogen und sind dementsprechend nach einigen Jahren abrissreif. Die Wände sind (zu) dünn, die Fenster undicht, das Innenklima ist ungesund. Die Häuser stehen so dicht beieinander, dass oft kaum Tageslicht in die Wohnungen fällt, für den Sichtschutz sind die Scheiben milchig, so dass noch weniger Licht hinein kommt und den ganzen Tag nicht auf Neonröhren-Beleuchtung verzichtet werden kann.


Das genaue Gegenteil sind Hanok Häuser. Ihre massive Bauweise besteht über die Jahrhunderte, ihre Lage ist im Einklang mit der Umgebung, sie stehen in ständiger Kommunikation mit ihrer Umwelt. Die Bauweise ist offen, Licht und Luft fließen harmonisch. Die Häuser leben, sie atmen. Vielleicht liegt es an der Holzbauweise, dass sie ähnlich wie das Energiefeld alter Bäume eine unwiderstehliche Ruhe und Kraft, Geborgenheit und Sicherheit ausstrahlen.

Orte des Lebens.


Mit im Haus wohnt auch ein kleiner Malteser Hund. Pureumy kuschelte sich erst ganz unschuldig an meinen Rücken und als ich ihn ein wenig kraulte, kletterte er zutraulich auf meinen Schoß. Ich genoss die Zuneigung und Nähe des Fellknäuels.






Abends fuhren wir mit dem letzten Bus zurück nach Yeongju. Wir aßen eine super Portion Tteokbokki zu Abend und übernachteten im Appartment der Kirche, in der ich mich am nächsten Tag im Gottesdienst vorstellen sollte.




Wobei "im Gottesdienst" es nicht ganz trifft - es waren vier. Angefangen im Morgengrauen um 5.30, um 8.00 und 11.00 die Hauptgottesdienste (zum Glück mit genug Zeit dazwischen für eine gemütliche Kaffeepause ^^) und nach dem Mittagessen um 14.00 dann noch der Lobpreis-Gottesdienst.




In jedem stellte mich Pastor KAHN Ho-Nam kurz vor und am Ende stand ich am Ausgang neben den beiden Juniorpastoren und schüttelte 150 Hände. Nach dem letzten war ich rechtschaffen erschöpft.



Aber es ist eine sehr nette Gemeinde. Alle waren sehr freundlich und interessiert. Einige waren schon in Deutschland gewesen oder hatten Verwandte bzw Bekannte irgendwo in meinem Heimatland.










Zum Abschluss machten wir noch ein Foto mit den Vikaren und Presbytern der Gemeinde. 









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