Japan Evangelical Lutheran Church (JELC)

日本福音ルーテル教会

Aus der Geschichte

1892 kamen die ersten Lutherischen Missionare nach Japan, 1893 wurde der erste Lutherische Gottesdienst in Südjapan gefeiert. In den ersten beiden Jahren wurden trotz starken gesellschaftlichen Widerstandes in der ländlichen Region 16 Personen getauft. Schon 1898 organisierte sich die Evangelische Lutherische Kirche in Japan mit 60 Mitgliedern. Kumamoto wurde zum Zentrum des japanischen Luthertums.

Während der 30er Jahre und während des II. Weltkrieges wurden auch lutherische Kirchen geschlossen, einige Pfarrer mussten ins Gefängnis. Schließlich wurde die Kirche vom Staat gezwungen, sich der sog. Vereinigten Kirche Christi in Japan anzuschließen.

1946 wurde die Lutherische Kirche in Kumamoto von etwa 30 Pfarrern neu gegründet. Gleichzeitig nahmen 12 weitere lutherische Kirchen ihre Missionsarbeit in Japan auf. Viele der damals entstandenen Gemeinden gehören heute zur JELC. Gleichwohl existieren daneben noch einige andere lutherische Kirchen.

1969 entschloss sich die JELC in einem 5-Jahresplan die Unabhängigkeit zu erreichen. 1975 war es tatsächlich so weit. In diesen Jahren wurde auch damit begonnen, japanische Pfarrer in die Dienste der Kirchen in USA, Brasilien und Deutschland zu entsenden.

Zwischen 1990 und 1995 gedachte die JELC in vielen Programmen und Aktionen ihre Gründung vor 100 Jahren.

Mission 21

"Power Mission 21" heißt das umfassende Programm, das sich die Kirche 2002 gegeben hat. Das Programm wird in 7 Ausschüssen beraten und vorangetrieben. In den Ausschüssen sind Theologen und Laien gleichermaßen vertreten. Die Ausschüsse arbeiten unter der folgenden Themenstellung (Quelle: "Ruteru" 2004/8):
1. die nächste Generation
2. die Laien (Laienfortbildung)
3. die Pfarrer (Pfarrerfortbildung)
4. die Gemeinde (missionarische Gemeinde)
5. die Stukturreform
6. die Finanzen
Interessant ist, dass am Anfang der Aufzählung "die nächste Generation" steht (und erst an letzter Stelle die "Fianzen"). Fast alle Kirchen in Japan leiden unter dem schon Jahre andauernden Mangel an sich aktiv am Gemeindeleben beteiligenden Jugendlichen. "Wenn das so weitergeht, sind wir eine sterbende Kirche", so ein früheres Mitglied der Kirchenleitung.

Neben dieser Initiative "von oben", d.h. die Mitglieder der Ausschüsse wurden von den kirchenleitenden Gremien berufen bzw. delegiert, gibt es seit einigen Jahren auch "Bewegung" auf der unteren Ebene der Gemeinden. Im Kirchenbezirk Ost treffen sich in einem sog. Missionsforum immer wieder mal etwa 180 Personen für einen Tag. Auch hier wird über Mission beraten und jeder darf mitsprechen. Oder: das drei-tägige Missionsseminar, zu dem sich seit einigen Jahren etwa hundert Gemeindeglieder und Pfarrer von Hokkaido im Norden bis Kyushu im Süden treffen. Auch hierfür gibt es keine finanzielle Unterstützung durch die Kirche.

Das Problem ist aber erkannt, die Suche nach Orientierung in einer neuen Zeit mit neuen Schwerpunkten ist in Gang gekommen.

Ökumene & Partnerkirchen

zusammen mit den andern lutherischen Kirchen in Japan wirkt die JELC im größeren Konzert aller Lutherischen Kirchen zusammen, dem Lutherischen Weltbund. In Japan gehört die JELC zum Nationalen Christenrat.
Die Partnerkirchen sind:

Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika (seit 1892)

Evangelisch-Lutherische Vereinigung in Finnland (seit 1900)

Dänische Missionsgesellschaft (seit 1957)

Evangelisch-Lutherische Kirche in Braunschweig (seit 1959)

Mission der Schwedischen Kirche (seit 1986)

In den Gemeinden

Der Gottesdienst ist in allen Gemeinden der Mittelpunkt, dem meist ein Kindergottesdienst vorangeht und dem ein gemeinsames Essen oder auch Sitzungen des Ältestenkreises oder anderer Gemeindegruppen folgen. Mittels Evangelisation hoffen die Gemeinden in die Gesellschaft hineinwirken zu können.

Daneben sind für das Gemeindeleben wichtig: Bibelstudium, wöchentliche Treffen zum Gebet, Taufvorbereitung und Hauskreise. Sommerlager und Meditationswochenenden gehören zu den beliebten Veranstaltungen der Gemeindeglieder.

Das Problem der Verwurzelung des christlichen Glaubens in der japanischen Gesellschaft wird von Pfarrern, Gemeindegliedern und Missionaren gemeinsam angegangen.

Schulen

Eine Reihe von Schulen wurden im Laufe der Jahre gegründet. Die theologische Ausbildung von Pfarrern kam 1925 nach Tokyo. Heute liegt das Japan Lutheran Theological College im Westen Japans in einem wunderschönen Gelände. Hier geschieht die Ausbildung für Predigt, Seelsorge und Sozialarbeit der JELC. Jährlich werden 3-4 junge Theologen zu Pfarrern ordiniert.

Sozialarbeit

Das Christentum ist in Japan besonders bekannt für seine Sozialarbeit, ein Ausdruck der Nächstenliebe. Schon 1918 wurde von der Luth. Kirche ein Haus für ehemalige Prostituierte gegründet; heute gehören dazu Altenheime, Behindertenheime, Häuser für schwer erziehbare Jugendliche und alleinerziehende Eltern.

In den Ortsgemeinden gibt es regelmäßig Kindergärten und Kindertagesstätten. In Kumamoto und in Karuizawa werden Jahr für Jahr Kurse in Gemeindediakonie für Laien angeboten und reichlich besucht. Einer der wichtigsten sozialen Brennpunkte der Kirche ist in Osaka, der Kamagasaki-Bezirk. An diesem Ort hat Frau Elsbeth Strohm trotz vieler und großer Widerstände eine segensreiche Arbeit begonnen, die von ihren Nachfolgern weitergeführt wird und weit über den Bereich der JELC hinaus bekannt geworden ist.

Diakonie in Kamagasaki, Osaka

es01Missionarin Elsbeth Strohm begann in den 70er Jahren eine diakonische Arbeit aufzubauen. Ohne kirchliche Hilfe wirkte sie über 20 Jahre in diesem berüchtigten Stadtteil und kehrt 1983 nach Deutschland zurück. Die Braunschweigische Landeskirche hatte sie in ihre Obhut genommen.

Am 2. Februar 2012 feierte sie ihren 90. Geburtstag als älteste deutsche Missionarin in Japan. Am 10.-12. Februar 2012 veranstalteten Freunde ein Symposium mit Beteiligung von 10 ehemaligen und gegenwärtigen Mitarbeitern in den drei Einrichtungen in Kagasaki, die auf Gründungen von E. Strohm zurückgehen.

Wenn Sie auf dieser Homepage nach "Strohm" suchen, finden sie eine Dokumentation zu Leben und Werk von Elsbeth Strohm.

JELC

pa jelc logo1Japan Evangelical Lutheran Church


Kleine Statistik
Gemeinden: 138
Pastoren: 142
Getaufte Mitglieder: 21.794
Kommunizierende Mitglieder: 7.242
Fachhochschulen: 2
Gymnasien: 2
Kindergärten: 35
Kindertagesstätten: 19
Missionare: 40
Die Kirche organisiert sich in 5 Kirchenbezirken
(diese Zahlen stammen aus dem Jahre 1999)

Kirchenleitung

JELC Church Council
President: Rev. Masatoshi Yamanouchi
Vice-president: Rev. Sumiyuki Watanabe
General Secretary: Rev. Shunnichiro Matsuoka
Treasurer: Mr. Hiroyuki Nakagawa
District Presidents: 5 members
District Lay Representatives: 5 members
Male and Female Delegate: 2 members

Office Staff
Executive Director: Rev. Shunnichiro Matsuoka
Financial Director: Mr. Kakusaburo Nakayama
Mission Director / Communications Director: Rev. Hirotaka Tokuhiro
Overseas Communications: Rev. David Person

21. Synode
Die Synode der JELC tagte vom 4.-6.5.2004. Wichtigster Beratungspunkt: "Power Mission 21"

Missionarin Elsbeth Strohm
Mit 30 Jahren nach Japan ausgesandt, 10 Jahre auf der Suche nach einer sinnvollen Arbeit in jener Zeit, begegnet den Obdachlosen, Alkoholikern, Prostituierten und mitten drin kleinen Kindern im Stadtteil Kamagasaki in Osaka und weiß, hier hat mich Gott hingestellt.
es0120 Jahre Aufbauarbeit - zusammen mit einem ökum. Arbeitskreis in Kamagasaki.
1983 zurück nach Deutschland, in die Ev. Landeskirche in Braunschweig.
Heute im Ruhestand in Kitzingen bei Würzburg.
Siehe auch ihren 90. Geburtstag.

Geschichtszahlen

1892
Die ersten lutherischen Missionare aus den USA treffen in Yokohama ein.

1893
Erster Lutherischer Gottesdienst am Ostersonnatg in Saga (Kyushu)

1898
Gründung der Japan Evangelical Lutheran Church in Saga.
Missionare der American Danish Lutheran Church kommen nach Japan.

1900
Missionare aus Finnland erreichen Japan.
Die Lutherische Kirche in Saga wird erbaut (später an anderer Stelle neu errichtet)

1909
Anfang des Theologischen Seminars in Kumamoto für dei Ausbildung japanischer Pfarrer

1920
Die Lutherische Kirche breitet sich aus: Kirchen werden in Tokyo, Kobe und Osaka gegründet.
In Kumamoto werden Einrichtung für Bildung und Sozialarbeit errichtet, in Tokyo für Sozialarbeit.

1925
Das Lutherische Theologische Seminar wird nach Nakano, Tokyo verlegt.

1940
Die Finnische Mission gliedert sich in die JELC ein.

1941
Die jap. Regierung zwingt alle chriistlichen Kirchen in eine Organisation: die Vereinigte Kirche Christi in Japan.

2.Weltkrieg
Viele Kirchen werden geschlossen, ein Pfarrer und einige Laien werden inhaftiert.

1946
Neuerrichtung der Evang.-Luth. Kirche in Japan in Kumamoto.
12 Luth. Kirchen und Missionsgesellschaften aus unterschiedlichen Ländern beginnen eine Missionsarbeit in Japan.

1963
Die Tokai Lutheran Mission schließt sich der JELC an.

1969
Das Lutherische Theologische Seminar wird nach Mitaka, Tokyo verlegt.

1975
Kirchenleitung und Gemeinden verzichten auf Hilfen aus dem Ausland.
Pfarrer der JELC werden nach USA, Brasilien und Deutschland entsandt.

1993
Die 100 Jahr-Feier in Kumamoto wird zu einem großen Schritt ins 2. Jahrhundert der JELC.