2014: Wir lassen Euch nicht alleine

EMS - Evangelische Mission in Solidarität
(ehemals: Evangelisches Missionswerk in Südwestdeutschland) 

P R E S S E M I T T E I L U N G

„Wir lassen Euch nicht alleine“

EMS steht Opfern der Dreifachkatastrophe in Japan weiter bei

(Stuttgart, 30.7.2014) Die Dreifachkatastrophe Erdbeben – Tsunami – Brand des Kernreaktors Fukushima hat 2011 in Japan unermessliche Schäden angerichtet. Viele Kubikkilometer von Schutt sind inzwischen weggeräumt worden. Tausende von Gebäuden konnten neu errichtet oder renoviert werden. Aber die langfristigen Folgen sind schwerwiegend.  

„Es leben immer noch etwa hunderttausend Menschen in Notunterkünften“, so Jürgen Reichel, Generalsekretär der EMS nach seinem Besuch in Japan. „Viele ältere Menschen schaffen den Schritt nicht mehr, sich nach dem traumatischen Verlust ihrer Heimat – und oft auch von Angehörigen – an einem neuen Wohnort einzuleben, der ihnen zugewiesen wird.“  

Die Kirchen in Japan haben deshalb in Hunderten von Übergangssiedlungen seelsorgerliche und soziale Betreuung eingeführt. „Wir konnten dort mit vielen Menschen sprechen“, so Reichel. „Sie bedanken sich bei den Kirchen in Deutschland dafür, dass sie nicht alleine gelassen werden. Die EMS wird ihnen weiter helfen, ihr Leben zu bewältigen“.  

Die Kirchen in Japan, unter ihnen die Vereinigte Kirche Christi in Japan, eine der Mitgliedskirchen der EMS, weisen eindringlich darauf hin, dass die japanische Regierung aus dem furchtbaren Reaktorunglück nicht gelernt hat. „Ein eigenes Geheimhaltungsgesetz verhindert, dass  kritische Stellungnahmen veröffentlicht werden. Niemand weiß Genaues über die gegenwärtigen Strahlenbelastungen. Dies führt dazu, dass viele junge Familien vollkommen verunsichert sind, weil sie nicht wissen, wo sie ihre Kinder spielen lassen können, und welche Nahrungsmittel radioaktiv verseucht sind“ so Pfarrer Toru Akiyama von der Vereinigten Kirche Christi in Japan. „Die japanische Regierung erkennt nicht, wie ernst die Situation ist. Sie riskiert lieber die Gesundheit ihrer Bürger als die atombasierte Wirtschaftspolitik unseres Landes“, so Akiyama.  

Die EMS stellt den Kirchen in Japan weiterhin Mittel zur Verfügung und ermöglicht damit die  seelsorgerlicher Begleitung von Menschen in Not, die Messung von Strahlenwerten und Ferienaufenthalte von Kindern in Gegenden, die nicht radioaktiv belastet sind.  Sie unterstützt außerdem die ‚Erklärung von Sendai‘, in der die Vereinigte Kirche in Japan eine Abkehr von der Atompolitik fordert. (Regina Karasch-Böttcher)

Auskunft: Jürgen Reichel, reichel@ems-online.org, Tel. +49 711 636 78 21



P R E S S   R E L E A S E

 

"We Are Not Leaving You on Your Own"

EMS continues to support victims of the threefold catastrophe in Japan

The threefold catastrophe of earthquake, tsunami and nuclear meltdown in Fukushima caused immeasurable damage in Japan in 2011. Meanwhile many cubic kilometres of rubble have been cleared. Thousands of buildings have been built or renovated. But the long-term consequences are dramatic. “Hundreds of thousands of people are still living in temporary accommodation,” said Jürgen Reichel, EMS General Secretary, returning from his visit to Japan. Many older people are no longer able to accept the traumatic loss of their homes – and often the loss of their relatives – or settle down in a new place assigned to them.“ For this reason the churches in Japan have introduced pastoral and social assistance in hundreds of temporary settlements. “We were able to speak to many people there,” said Reichel. “They thanked the churches in Germany for not leaving them on their own. The EMS will continue to help them cope with their lives.”

The churches in Japan, among them the United Church of Christ in Japan which is a member church of the EMS, urgently points out that the Japanese government has not learnt from the terrible nuclear accident. “A national secrecy act stops people from publishing critical comments. No-one knows exactly what the present radiation intensities are. This is leading to the situation that many young families are totally uncertain because they do not know where they can let their children play or what food is radioactively contaminated,” said Reverend Toru Akiyama from the United Church of Christ in Japan. “The Japanese government doesn’t realize the seriousness of the situation. So they risk the health of their citizens rather than changing the nuclear-based economic policy of our country,” said Akiyama.

The EMS continues to provide funds to Japan, so assisting the pastoral counselling of people in need, measuring radioactive levels and supporting holidays for children in regions which are free from radioactive contamination. They are also supporting the ’Declaration of Sendai‘, in which the United Church is demanding a departure from nuclear policy in Japan.

Press contact:  Regina Karasch-Böttcher, karasch@ems-online.org, Tel. +49 711 636 78 85
Information:  Jürgen Reichel, reichel@ems-online.org, Tel. +49 711 636 78 21