2004: Weihnachtsgruß von Oberin KIM

Weihnachtsgruß der DIAKONIA-Schwesternschaft

Von KIM Jeong-Ran, Oberin
Dezember 2004

Ruhet ein wenig aus!

 

"Und die Apostel kamen zurück und berichteten Jesus einer nach dem anderen, was sie getan und gelehrt hatten. Und er sprach zu ihnen: Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruhet ein wenig aus. Denn viele Menschen suchten sie auf, so dass sie nicht einmal Zeit hatten, etwas zu essen. (Markus 6, 30-31)

Die Schwestern in Mokpo

• verteilen im "Glückliche-Senioren-Diakoniezentrum" an alte Menschen, die aus Armut nicht einmal eine ordentliche Mahlzeit am Tag zu essen haben, ein warmes Mittagessen,

• sorgen im "Hadang-Altenheim" mit Freizeitaktivitäten für ein vollauf gesundes Leben der seelisch verkümmernden alten Menschen,

• geben, um die Kette vererbter Armut zu durchbrechen, an arme Kinder ein Stipendium und kostenlose Beratung,

• besuchen Menschen, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind und teilen auf unterschiedliche Weise Liebe aus,

• pflegen unheilbar erkrankte TBC-Patienten,

• kümmern sich um die ehrenamtlichen Helfer und bilden sie aus

• und sind mit eine Vielzahl von unterschiedlichen Aufgaben im Krankenhaus in Mokpo beschäftigt.

Wie im obigen Bibelabschnitt haben sie das ganze Jahr lang gelebt, ohne Zeit zum Essen zu haben. Weil die Schwestern in ihrem Verantwortungsbereich über die Maßen engagiert sind, hatten sie fast keine Zeit zum Ausruhen und wurden aus Übermüdung krank. Deshalb suchten sie den Arzt auf und liefen dann mit der Tüte mit den lebensnotwendigen verschriebenen Medikamenten herum und arbeiteten weiter. Sie sagten "Lasst uns ein bisschen ausruhen!" aber die Situation ließ dies nicht zu, so dass sie wie die Motten gegen den anbrausenden Wind ankämpfen mussten.

Ich weiß, dass nicht nur wir in dieser Lage stecken, sondern dass dies die Lebenssituation (der Lebensort) aller gegenwärtig lebenden Menschen ist. Schmerzlich stellen wir fest, dass es die Realität unserer heutigen Gesellschaft ist, dass Menschen sich den Maschinen anpassen müssen und sich exakt bewegen müssen, weil sie, wenn sie auch nur einen Moment zögern, zwischen sich drehende riesige Räder geraten und ums Leben kommen.

Sehr oft habe ich erlebt, dass mitten im Stress Gottes Wort nicht im Herzen bleibt. Das Wort muss im Herzen bleiben, sich dort einprägen und schwanger werden, damit wir die Freude über die Geburt des vom Herrn ausgehenden zu uns kommenden neuen Lebens annehmen können. Wir wissen das, aber wir haben keine Lücke dafür, und so leben wir diesen unvernünftigen Lebensstil ständig weiter.

Deshalb helfen wir im Mutterhaus der Schwesternschaft und im "Haus der Spiritualität und des Friedens" in Cheonan denen, die im Leben und in der Arbeit eine Pause nötig haben und nach dem Kirchenkalender in der Passionszeit, im Advent und in der Sommerurlaubszeit ihre fleißigen Hände ruhen lassen und vor Gott sitzend schweigen und beten und durch solche Versammlungen Gott begegnen und spirituelle Erholung und Kraft finden.

Auch im vergangenen Jahr haben wir Gelegenheit gehabt, vielen Gruppen und Einzelnen, die das "Haus der Spiritualität und des Friedens" benutzten, ein spirituelles Auftanken zu ermöglichen.

Die Diakonia Familienkommunität, die im Mai einen Gottesdienst zum einjährigen Bestehen feierte, hat im vergangenen Jahr begonnen, einen neuen Gottesdienstraum zu errichten. Jugendliche aus verschiedenen Gemeinden, die regelmäßig zu Besuch kommen, helfen mit beim Bau. Und drei Brüder leben betend und arbeitend in der Gemeinschaft mit.

Am 1. Mai 2005 wird unsere Schwesternschaft ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Zum 25-jährigen Jubiläum werden wir einen Gedenkband veröffentlichen, einen Videofilm erstellen und ein Seminar über die Geschichte und Theologie der Diakonie durchführen.

Wir danken allen, die an unsere Schwesternschaft denken und für sie beten und wünschen ihnen für das neue Jahr Gottes reiche Gnade.

Oberin KIM Jeong-Ran

Diakonia

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Haus der Spiritualität und des Friedens | Mutterhaus

KTSI: Forschungsinstitut für eine künftige Kultur

Das KTST wurde im Jahre 1973 in enger Zusammenarbeit zwischen koreanischen Kirchen und theologischen Institionen sowie den deutschen Kirchen gegründet. Prof. Dr. AHN Byung-Mu, der in den 1960er Jahren in Heidelberg studiert hatte, entwickelte die Idee, sein Studienkollege, Prof. Dr. Ferdinand Hahn, unterstützte ihn dabei. So kam die Deutsche Ostasienmission ins Spiel, die das Unternehmen von Anfang an aktiv unterstützte.

1996 wurde auch dieses Institut in die Aunae-Stiftung eingebracht bzw. umgewandelt.
Das KTSI hat in den ersten 30 Jahren die besten biblischen Kommentare der westlichen Welt der Theologie-studierenden Jugend Koreas zur Verfügung gestellt. Das war auch die Zeit der Militärdiktatur, die das Publizieren nicht leicht machte.

Der erste Direktor des KTSI, Prof. Dr. AHN Byung-Mu wurde mehrmals verhaftet, seine Kollegen Prof. MOON Ik-Hwan und Prof. MOON Dong-Hwan ebenso wie auch Prof. SUH Nam-Dong und Prof. LEE Moon-Young. Dazu mehrere angestellte Mitarbeiter des Instituts.

DIAKONIA

Die Diakonia-Schwesternschaft wurde am 1. Mai 1980 gegründet. Sie hat zwei Heimstätten: die soziale Arbeit in Mokpo und die Kommunität und der Gästebetrieb in Chonan.